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66 Millionen Euro Förderung nach § 12 ÖPNVG NRW für Ausbau und Modernisierung

Ein leistungsstarkes Netz, eine ausreichend dimensionierte Infrastruktur, moderne Betriebseinrichtungen und zeitgemäße Services: Das Gesamtpaket muss stimmen, damit Fahrgäste gern vom eigenen Pkw auf den ÖPNV umsteigen und komfortabel mit Bus und Bahn unterwegs sein können. Um Kommunen, Verkehrsunternehmen und andere Nahverkehrsakteure bei ihren Investitionen in einen attraktiven Nahverkehr zu unterstützen, fördern wir Ausbau- und Modernisierungsvorhaben mit Zuwendungen nach § 12 ÖPNVG NRW. Vom 1. Januar bis 10. Dezember 2024 bewilligten wir 63 Investitionsvorhaben mit Zuwendungen in Höhe von rund 66 Millionen Euro.

Schwerpunkt der Förderung im Jahr 2024: Barrierefreie Bus-, Stadt- und Straßenbahnhaltestellen

Wer schon einmal mit schwerem Reisegepäck oder einem Kinderwagen in Bus und Bahn unterwegs war, der weiß, wie wichtig es ist, barrierefrei zu einer Haltestelle, an einen Bahnsteig oder in ein öffentliches Verkehrsmittel zu kommen. In besonderem Maße gilt dies für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste oder Menschen mit Behinderung. Damit alle Fahrgäste den ÖPNV problemlos nutzen können, war auch im Jahr 2024 der barrierefreie Aus- und Umbau von Bus- und Bahnhaltestellen einer der wesentlichen Förderschwerpunkte. 18 Millionen Euro fließen  in den Umbau von 402 Bushaltestellen und weitere 20 Millionen in vier Straßen- und Stadtbahnhaltestellen am linken Niederrhein und in den Ballungszentren unseres Verkehrsgebietes, davon allein 69 Bushaltestellen auf Recklinghäuser, 45 auf Krefelder und 33 auf Grevenbroicher Stadtgebiet.

Detailaufnahme einer Person im Rollstuhl

Weitere Förderschwerpunkte

Weitere 3 Millionen Euro flossen in die bessere Verknüpfung der unterschiedlichen Verkehrsträger. Die Städte Kevelaer, Hagen und Dorsten sowie die Gemeinde Alpen erhielten Fördermittel für den Neubau, die Erweiterung und die technische Verbesserung von Bike+Ride-Anlagen sowie für zusätzliche DeinRadschloss-Stellplätze an SPNV-Haltepunkten. 591.100 Euro gingen an die Stadt Meerbusch für den ersten Bauabschnitt einer Park+Ride-Anlage am Bahnhof in Osterrath mit 44 Pkw-Stellplätzen. Die Stadt Herten erhielt rund 1,3 Millionen Euro für den Neubau einer Mobilstation am Bahnhof Herten. Dort entstehen Park+Ride- und Bike+Ride-Stellplätze, DeinRadschloss-Boxen und ein sogenannter Kiss+Ride-Bereich für Autofahrer*innen, um jemanden kurz ein- oder aussteigen zu lassen.

Fahrradfahrer vor DeinRadschloss-Anlage

Auch Investitionen in eine verbesserte Fahrgastinformation wurden mit § 12-Fördermittel unterstützt. Mit 3,9 Millionen Euro haben wir im Jahr 2024 den Neubau von drei Großanzeigen in Essen, von 41 Dynamischen Fahrgastinformationsanlagen und von 189 sogenannten DFI-Light-Anzeigern unterstützt. Im Gegensatz zu klassischen DFI-Anlagen können die Light-Varianten autark ohne externe Energieversorgung betrieben werden. Sie gewinnen ihren Strom aus Batterien und erhalten ihre Auskunftsdaten per Mobilfunk. Daher werden DFI-light-Anzeiger vor allem an Orten installiert, an denen eine klassische DFI-Anlage baulich nicht realisierbar oder eine Energie- und Datenversorgung per Kabel mit zu hohen Kosten verbunden ist.

Modernisierungsoffensive 3 für moderne Bahnhöfe im VRR

Bereits im Februar 2016 wurde im damaligen Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MBWSV) der Vertrag über die Modernisierungsoffensive 3 (MOF 3) zwischen dem VRR und der ehemaligen DB Station&Service AG (heute DB InfraGo) geschlossen. Das Infrastrukturprogramm umfasst die Modernisierung von insgesamt 21 Bahnhöfen im VRR-Verbundraum. Die Kosten werden von den Vertragsparteien zu jeweils 50 Prozent getragen. Im Zuge der MOF 3 werden die Bahnhöfe im VRR-Raum barrierefrei ausgebaut und u. a. mit Wetterschutzanlagen sowie einer modernen Bahnsteigausstattung und Kundeninformationsanlagen ausgerüstet. Zudem werden die Bahnsteige an das Höhen- und Längenkonzept des Landes NRW angepasst: Sie erhalten eine einheitliche Höhe von 76 Zentimetern und eine Länge zwischen 150 und 215 Metern – je nachdem, welche Züge an den Bahnsteigen halten. 2024 erhielt DB InfraGo insgesamt rund 4,7 Millionen Euro für die Modernisierung des Mönchengladbacher Hauptbahnhofs und des Bahnhofs Rheydt-Odenkirchen. Zudem werden die Bahnhöfe Herten-Westerholt und Gelsenkirchen-Buer Nord mit 12,3 Millionen Euro gefördert.

Praktische Hilfe für Antragstellende

Welche Investitionen Verkehrsunternehmen, Kommunen, Infrastrukturbetreiber etc. auch immer planen: Als Zuwendungsgeber unterstützen wir die Antragstellenden nach Kräften und stehen Interessierten jederzeit mit Rat und Tat zu Seite. Persönlich bei allen Fragen und Anliegen rund um die Investitionsförderung im VRR und mit einer im Jahr 2024 neu aufgelegten Broschüre, die einen kompakten Überblick über die Fördermöglichkeiten, schwerpunktmäßig nach § 12 ÖPNVG NRW, das Verfahren, Beteiligte und Fristen bietet.

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Nach § 12 ÖPNV NRW unterstützen wir insbesondere kommunale Aus- und Umbauvorhaben, die einen wesentlichen verkehrlichen Nutzen haben und den barrierefreien Zugang zum ÖPNV ausweiten – oftmals sogar mit einem Fördersatz von 90 oder sogar 100 Prozent. Das ist nicht jedem bewusst, deshalb möchten wir mit der Broschüre für Antragstellende ein paar Wissenslücken schließen und vor allem praktische Hinweise geben, worauf es bei der Beantragung von Fördermitteln ankommt. Wichtig ist, dass investiert wird und die Mittel auch abgerufen werden. Dabei helfen wir gern weiter.

Marc NüßenLeiter der Investitionsförderung beim VRR