Grünes Licht für die große Tarifreform im VRR
Der Weg ist frei für die Neuausrichtung des Nahverkehrstarifs: Ab 1. März 2025 straffen und vereinfachen wir die Tarifstrukturen und das Ticketangebot in unserem Verbundraum. Mit einem verkleinerten VRR-Basissortiment und reduzierten Preisstufen ergibt sich zusammen mit dem DeutschlandTicket und eezy eine Tarifstruktur, die an das Nachfrageverhalten der Kund*innen angepasst ist und gleichzeitig die Kosten für Tarif und Vertrieb bei den Verkehrsunternehmen im VRR-Verbundraum deutlich reduziert.
DeutschlandTicket, eezy und ein übersichtliches VRR-Basissortiment
Mit der großen Tarifreform reduzieren wir zum 1. März 2025 das Tarifsortiment im VRR um die Produkte, die von den Fahrgästen kaum noch nachgefragt werden. Dabei achten wir auf Ausgewogenheit und sorgen dafür, dass unseren Kund*innen für alle Fahrtanlässe passende Tickets zur Verfügung stehen. Gleichzeitig reduzieren wir die Preisstufen in unserem Verbundraum: Zukünftig gibt es nur noch eine Preisstufe A für Fahrten innerhalb einer Stadt, eine Preisstufe B für Fahrten bis in die Nachbarstadt oder das direkte Umland sowie die Preisstufe C für die VRR-weite Gültigkeit.
„Mit dem DeutschlandTicket für häufig fahrende ÖPNV-Kundinnen und -kunden, eezy für unkompliziertes, spontanes Fahren in ganz NRW und einem reduzierten VRR-Basissortiment wird es für unsere Kundinnen und Kunden intuitiver, übersichtlicher und in den allermeisten Fällen auch günstiger“, betont Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR. „Wir hoffen, dass auch andere Verbünde in Nordrhein-Westfalen und bestenfalls in ganz Deutschland diesen Weg einschlagen und ihr Sortiment und Strukturen rigoros vereinfachen.“
Digitaler Ticketvertrieb
Ein weiterer Baustein der großen Tarifreform ist die verstärkte Digitalisierung des Ticketvertriebs. Damit fördern wir eine Entwicklung, die in den letzten Jahren immer mehr Fahrt aufgenommen hat. Bis zu 60 Prozent der Fahrgäste, die sich neu für ein DeutschlandTicket-Abonnement entscheiden, wählen ein digitales Ticket via App. eezy ist als elektronischer Tarif ausschließlich über Smartphones nutzbar. Um Fahrgästen auch darüber hinaus ein einfaches und komfortables Ticketing anzubieten, richten die Verkehrsunternehmen ihren Fokus in den kommenden Jahren deshalb verstärkt auf digitale Vertriebskanäle.
Mit dem reduzierten Ticketsortiment für den Verkauf in Fahrzeugen haben wir bereits zum 1. September 2024 einen wichtigen Schritt in diese Richtung unternommen. Nur noch EinzelTickets für Erwachsene und Kinder sowie das FahrradTicket sind seitdem bei Busfahrer*innen oder an mobilen Automaten in Straßenbahnen erhältlich. Alle weiteren Tickets können Nahverkehrskund*innen in der VRR App und den Apps der Verkehrsunternehmen, in KundenCentern und an den Ticketautomaten an Bahnhöfen und Haltestellen erwerben.
Geplant: Bargeldloses Bezahlen in öffentlichen Verkehrsmitteln
In einem nächsten Schritt soll es verbundraumweit möglich sein, Tickets in Fahrzeugen bargeldlos zu zahlen. Vom ausschließlich bargeldlosen Ticketing in den Fahrzeugen profitieren Fahrgäste und Verkehrsunternehmen gleichermaßen. Durch den geringen Aufwand für Verkauf und Zahlungsabwicklung werden die Fahrer*innen zeitlich entlastet – mit positivem Effekt auf die Betriebsstabilität und Fahrplantreue im kommunalen Nahverkehr. Für Fahrgäste wird die Fahrt mit Bus und Bahn flexibler und komfortabler: Perspektivisch können sie Debit-, Kredit- und Prepaidkreditkarten sowie App-basierte Bezahlmethoden nutzen, um ein Nahverkehrsticket zu kaufen.
VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke betont, dass auch neue Ansätze und Technologien geprüft werden. „Wenn wir weitere Fahrgäste gewinnen wollen, dann müssen wir Zugangshürden zum Nahverkehr weiter abbauen. Deshalb sind wir offen für technische Systeme, die ein bargeldloses und papierloses Ticketing ermöglichen. Die Rheinbahn und die SWK MOBIL planen hierzu ein Pilotprojekt.“
VRR und Verkehrsunternehmen informieren gemeinsam
Mit der neuen Struktur, dem reduzierten Ticketangebot und dem verstärkten Fokus auf einen digitalen Ticketvertrieb bringen wir zum 1. März 2025 einen deutlich übersichtlicheren und selbsterklärenden Nahverkehrstarif auf den Weg. 90 Prozent der Fahrgäste werden dann mit dem richtigen Ticket günstiger unterwegs sein. Trotzdem ist uns bewusst, dass umfassende Reformen immer auch mit Unsicherheiten und Fragen verbunden sind. Deshalb stellen wir Nahverkehrskund*innen im Schulterschluss mit den VRR-Verkehrsunternehmen umfassende Informationen zu den anstehenden Änderungen zur Verfügung. Interessierte finden auf der VRR-Website und in einer Broschüre alles Wissenswerte rund um die große Tarifreform. Die Verkehrsunternehmen nehmen darüber hinaus direkt Kontakt zu Kund*innen auf, deren Aboticket zukünftig nicht mehr verfügbar sein wird, um rechtzeitig auf lohnende Alternativen hinzuweisen.
Biene Maja: Unsere Botschafterin der Tarifreform
Biene Maja: Unsere Botschafterin der Tarifreform
Weniger Tarife, weniger Preisstufen und mehr Übersicht beim Ticketkauf: Welche positiven Veränderungen konkret auf die Nahverkehrskund*innen in unserem Verbund zukommen, das erklären wir im Rahmen einer breit angelegten Informationskampagne für Fahrgäste und Stakeholder. Die sympathische Biene Maja und ihr Bienen-Freund Willi treten als Botschafter der Kampagne auf und lenken emotionale Aufmerksamkeit auf das eher nüchterne Thema „Tarifreform“.
Mit Großflächen im direkten ÖPNV-Umfeld, Riesenbannern an den Hauptbahnhöfen in Dortmund, Duisburg und Düsseldorf und Informationen an digitalen Screens in Freizeiteinrichtungen mit guter ÖPNV-Anbindung informieren wir Fahrgäste über die geplanten Änderungen ab 1. März 2025. Hinzu kommen Audio-Spots im Lokalradio, Informationen in Bus und Bahn sowie an den Ticketautomaten an den zahlreichen Bahnhöfen und SPNV-Haltepunkte in unserem Verbundraum. Abgerundet wird die Kampagne durch eine intensive Kommunikation über Social Media.
Als bundesweiter Vorreiter für eine so umfassende Reform des Nahverkehrstarifs informieren wir auch unsere wichtigen Multiplikatoren über die anstehenden Veränderungen: Mitarbeitende und Branchenpartner, Journalist*innen und all jene, die als Fürsprecher*innen für mehr Einfachheit im ÖPNV an unserer Seite stehen und den Nahverkehr in ganz Deutschland gemeinsam mit uns gestalten.