UEFA EURO 2024: Mit Bus und Bahn ins Stadion
Im Sommer 2024 regierte König Fußball in Deutschland und zog das ganze Land in seinen magischen Bann. Vom 14. Juni bis 14. Juli fand die UEFA EURO 2024 statt – und in Nordrhein-Westfalen rollte der Ball in vier Stadien: in Dortmund, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Köln. Somit lagen drei Austragungsorte direkt im VRR-Verbundgebiet. Das stellte hohe Anforderungen an den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, um gemeinsam mit Kommunen, Verkehrsunternehmen, Veranstalter, Polizei und Sicherheitsbehörden eine reibungslose und sichere An- und Rückfahrt für Fans und Gäste der Europameisterschaft zu organisieren.
Fußballverkehre? Macht der VRR doch jedes Wochenende!
Ja, durchaus richtig: Der Verbund und die kommunalen Verkehrsunternehmen sind mit der Organisation von Verkehren rund um Bundesliga-Spieltage vertraut – doch nationale Liga und Europameisterschaft sind nicht vergleichbar. Auswärtige, internationale Fans haben beispielsweise ein größeres Informationsbedürfnis als die heimischen Dauerkarten-Besitzer*innen aus den Nordkurven oder von den Südtribünen, die wissen, wie sie mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Spielstätte des Lieblingsklubs gelangen.
Das Großereignis EURO 2024 war für den VRR also nicht unbedingt ein „leichtes Spiel“. Ob Sonder- und Zusatzverkehre, ein entsprechendes Ticketangebot, Sicherheitsmaßnahmen oder eben jenes Informationsbedürfnis der ortsunkundigen und nicht deutschsprachigen Fans: Für den VRR, die Verkehrsunternehmen, Kommunen und Partner bedeutete das viel Planungs-, Abstimmungs- und Koordinierungsbedarf.
Maßnahmen, die rückblickend zur einer gelungenen EM beigetragen haben:
Das Ticketangebot
Inhaber*innen eines EM-Tickets waren automatisch zu einem verbundübergreifenden Fahren im VRR und VRS berechtigt – mit der 36-Stunden-Fahrkarte. Auch Volunteers und Akkreditierte profitierten von einem KombiTicket. Daneben boten das DeutschlandTicket und der digitale eezy.nrw-Tarif den Fans ein attraktives Angebot, um mit Bussen und Bahnen zwischen ihren Hotels und Spielorten in NRW hin und her zu fahren.
Die Sicherheit
Das beim VRR angesiedelte Kompetenzcenter Sicherheit stand schon früh im Austausch mit den mit den Sicherheitspartnern wie Bundes- und Landespolizei, der UEFA, den Host Cities (Spielstädten), den Verkehrsunternehmen, den Aufgabenträgern und dem NRW-Verlehrsministerium. Es veranstaltete zwei Sicherheits-Colloquien und organisierte zusätzliche Sicherheitsteams, die in den Zügen in NRW unterwegs waren: 60 Sicherheitskräfte der Sicherheitsteams NRW unterstützten landesweit in 15 Viererteams die bis zu 2.400 Kundenbetreuer*innen der Verkehrsunternehmen und die Bundespolizei. Die KCS-Mitarbeitenden organisierten muTiger-Schulungen für circa 450 freiwillige Helfer*innen, den sogenannten Volunteers der Fußballeuropameisterschaft, zum richtigen Verhalten bei großen Personenströmen und in kritischen Situationen.
Die Mobilität
Um den Besucher*innen eine reibungslose Mobilität zwischen den Stadien, den Fan Zones und ihren Übernachtungsunterkünften zu ermöglichen, hat der VRR gemeinsam mit go.Rheinland als zuständige SPNV-Aufgabenträger eine EM-Sonderlinie zwischen allen vier Spielorten im Stundentakt zur Bewältigung der Besucherströme als zusätzliche Verstärkerlinie verkehren lassen. Rund 118.500 zusätzliche Zugkilometer sind während des Turnierzeitraumes auf der EM-Linie gefahren worden. Auch die kommunalen Verkehrsunternehmen haben den Anforderungen der mitreisenden Fans Rechnung getragen und insbesondere die Spät- und Nachtverkehr im EM-Zeitraum ausgeweitet. So verkehrten Stadtbahnen und Nachtexpresslinien an den Spielorten länger als üblich und teilweise wurden Bus-Shuttle zwischen Spielstätte und den umliegenden Bahnhöfen eingesetzt.
Die Organisation der Verkehre – ein Großprojekt beim VRR
Die Gesamtkoordination des Projektes EURO 2024 beim VRR hat die Abteilung ÖPNV-Management übernommen. Von dort sind die verschiedenen Aktivitäten der hausintern beteiligten Abteilungen, Fachgruppen und Stabsstellen gesteuert und aufeinander abgestimmt worden. VRR-Mitarbeitende haben an HostCity-Konzepten mitgearbeitet und Planungen der kommunalen Verkehrsunternehmen bei Public Viewing und Fanfesten unterstützt. Außerdem haben die Verkehrsplaner*innen aus der SPNV-Abteilung das Angebot (unter anderem die EM-Linie) und die Kapazitäten des SPNV abgestimmt und spielbezogene Sonderzugleistungen in Abstimmung mit der Bundespolizei geplant.
In der Abteilung Marketing wurde die 36-Stunden-Fahrkarte sowie das Volunteers-Ticket auf den Weg gebracht und EM-Reporter Herbert losgeschickt. Außerdem übernahm der VRR die deutschlandweite Koordination und Abrechnung der KombiTickets für alle beteiligten Verkehrsverbünde. Die Abteilung Innovation und Information hat die VRR App EM-tauglich gemacht. Die Kommunikation für den VRR hat die Unternehmenskommunikation übernommen, während das KompetenzCenter Sicherheit gemeinsam mit den Mobilitäts- und Sicherheitsakteur*innen zahlreiche Maßnahmen für eine sichere Mobilität organisierte.
Auch wenn es am Ende für den Gastgeber Deutschland nicht für den EM-Titel gereicht hat, so blickt der VRR dennoch auf eine erfolgreiche Europameisterschaft zurück: Gemeinsam mit allen Partnern konnte die Mobilität der Fans sichergestellt und für eine sichere An- und Abreise zu den Stadien und Public Viewing Events gesorgt werden.
VRR schickt EM-Reporter Herbert los
Hobby-Fußballer, ÖPNV-Fan und nicht auf den Mund gefallen – die Rolle als EM-Reporter ist Herbert aus Herne einfach wie auf den Leib geschrieben. Während der UEFA EURO 2024 war er im Verbundraum unterwegs sein und hat den VRR-Instagram-Kanal mit Impressionen und Informationen versorgt. So berichtete der Botschafter des VRR von der Fahrt zu einem Spiel und zum Public Viewing. Er war mit Bus und Bahn unterwegs, tauchte ein in die EM-Euphorie, sprach mit Fans – Herbert machte das Miteinander, die Gemeinschaft und die Rücksichtnahme der unterschiedlichen (Fan-) Kulturen spürbar.
Der VRR sorgt für die Mobilität der „Swifties”
Das VRR-Verbundgebiet an Rhein, Ruhr und Wupper ist eine Region voller Kultur, von Kleinstveranstaltungen über Sportereignisse bis hin zu Mega-Events. Der VRR und seine Partner sorgen hier für eine reibungslose und zuverlässige Mobilität der Besucher – nicht nur mit Kombi-Tickets, sondern auch mit Sonderverkehren auf der Schiene. Im Juli 2024 versetzte die Sängerin Taylor Swift Gelsenkirchen für drei Tage in den Ausnahmezustand. Für die sichere An- und Abreise der zahlreichen Besucher*innen zu den drei Konzerten stellte der VRR auf verschiedenen SPNV-Linien Sonderfahrten zur Verfügung. Neben den Sonderfahrten wurden auf den regulären S-Bahn- und Regional-Linien teilweise die Kapazitäten erhöht und die Takt-Zeiten ausgeweitet.