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28. April 2025

10 Jahre Zukunftsnetz Mobilität NRW: Wir gratulieren!

Das Zukunftsnetz Mobilität NRW (ZNM) unterstützt die angeschlossenen Kommunen dabei, die Mobilität der Menschen im Land nachhaltig und vernetzt zu gestalten. Im Jahr 2015 von der Landesregierung auf den Weg gebracht, fungiert das Netzwerk als geschätzter Berater, Unterstützer, Vernetzer, Ideengeber und Antreiber für 72 Kommunen im VRR-Gebiet und mehr als 330 Kommunen in ganz NRW. Zehn Jahre nach seiner Gründung ist das Zukunftsnetz Mobilität NRW Vorbild für andere Bundesländer und Ländernetzwerke sowie eine treibende Kraft bei der vernetzten Mobilität. Wir schauen zurück auf die Erfolgsgeschichte der VRR angesiedelten Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr – und werfen einen Blick in die Zukunft des Netzwerks.

Was macht das Zukunftsnetz Mobilität so erfolgreich?

Mit ihrem Beitritt zum Zukunftsnetz verpflichten sich die Mitglieder dazu, die nachhaltige Mobilitätsentwicklung durch Kommunales Mobilitätsmanagement zu fördern. Der enge persönliche Austausch mit den Kommunalberater*innen des Zukunftsnetz bildet die Grundlage für den Erfolg dieses Modells.

Inzwischen sind elf Mitarbeitende für die Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr im Einsatz. Sie unterstützen die Mitgliedskommunen mit kostenlosen Beratungsangeboten, Workshops und Aktionsmaterialien dabei, die innovativen Mobilitätskonzepte umzusetzen und die Mobilitätswende in den Städten, Gemeinden und Kreisen des Verbundraums voranzutreiben. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten stehen Dialog und Wissenstransfer.

Da die drei Koordinierungsstellen direkt bei den SPNV-Aufgabenträgern angesiedelt sind, profitieren sie von Synergieeffekten durch die dort vorhandenen Strukturen. Umgekehrt schärfen die Träger mit den Angeboten des Zukunftsnetz ihr Profil auf dem Weg vom Verkehrsverbund zum Mobilitätsverbund.

Der Strukturbaum des Zukunftsnetz Mobilität NRW mit den Koordinierungsstellen Rhein-Ruhr, Westfalen-Lippe und Rheinland

Die Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr auf einen Blick

  • 2016: 20 Mitgliedskommunen in der Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr
  • 2025: 72 Mitgliedskommunen in der Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr
  • Mit 616.000 Einwohner*innen ist Düsseldorf die größte Kommune im Netzwerk, Rheurdt mit 6.300 die kleinste.
  • 270 Veranstaltungen dienten dem regionalen, landesweiten, aber auch interdisziplinären Informations- und Erfahrungsaustausch.
  • Landesweiter Lehrgang Kommunales Mobilitätsmanagement: 349 ausgebildete Mobilitätsmanager*innen. Der Lehrgang ist so erfolgreich, dass teilweise lange auf die Teilnahme gewartet werden muss und andere Bundesländer (z. B. Berlin) das Lehrgangsformat übernehmen möchten.
  • Lehrgang Betriebliches Mobilitätsmanagement: insgesamt 203 Teilnehmende in neun Durchläufen
  • Lehrgang Schulisches Mobilitätsmanagement: insgesamt 57 Teilnehmende in drei Durchläufen
  • Fortbildung Wohnen und Mobilität: insgesamt 68 Teilnehmende in drei Durchläufen

Darüber hinaus ist das Zukunftsnetz Partner in diversen großen Landesprojekten und Wettbewerben und widmet sich hier beispielsweise dem Carsharing im ländlichen Raum, der Frage, wie eine nachhaltige Mobilität einen Beitrag zu lebenswerteren Städten leisten kann, und dem Betrieblichen Mobilitätsmanagement (ways2work).

Auf den Internetseiten des Zukunftsnetz Mobilität NRW finden Interessierte Informationen zu den verschiedenen Weiterbildungsangeboten sowie zahlreiche hilfreiche Publikationen und Praxishilfen

 

Projekte für eine erfolgreiche Mobilitätswende in den Kommunen

DeinRadschloss

Der VRR und die Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr haben früh erkannt, dass es eine Lücke beim Umstieg vom eigenen Fahrrad auf den umwelt- und klimafreundlichen Öffentlichen Personennahverkehr gibt, weshalb 2016 das Projekt DeinRadschloss mit digital gesteuerten Radabstellanlagen ins Leben gerufen wurde. Der Erfolg des Projektes zeigt sich nicht nur in den mittlerweile 126 Stationen und ca. 2.350 Stellplätzen in 42 Kommunen, sondern auch darin, dass wir mit DeinRadschloss 2022 den zweiten Platz beim Deutschen Fahrradpreis belegt haben.

DeinRadschloss-Abstellanlagen an einer Station

Stadt-Terrassen

Parken Sie noch oder chillen Sie schon? Mit den Stadt-Terrassen des ZNM verwandeln Kommunen 150 Meter Straßenraum in Orte der Begegnung. Wo sonst Parkplätze das Stadtbild prägen, laden gemütliche Outdoor-Möbel zum Sitzen und Liegen ein. Der Startschuss für die Stadt-Terrassen fiel im Sommer 2019 in der Sebastianusstraße in Neuss. Seitdem haben sich 13 Kommunen aus dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr die Stadt-Terrassen ausgeliehen. 

Eine sehr gute Gelegenheit, um 150 Meter Straßenraum für einen begrenzten Zeitraum neu zu gestalten und Bürger*innen zu zeigen, wie viel mehr Lebensqualität eine Straße als Treffpunkt für Anwohnende, Spielraum für Kinder und Flaniermeile für Besucher*innen bietet.

Stadtterrassen in einer Straße, Menschen sitzen auf den Outdoormöbeln, rechts im Bild ist ein Fahrradfahrer zu sehen

Fußverkehr? Check!

Obwohl Gehen die natürlichste und nachhaltigste Art der Fortbewegung ist, wurde Fußgänger*innen in der Stadt- und Verkehrsplanung der letzten Jahrzehnte nur wenig Platz eingeräumt. Mit dem Fußverkehrs-Check des Zukunftsnetz Mobilität NRW erfahren Städte, Kreise und Gemeinden, wie sie durch fußgängerfreundliche Wege und Plätze die Aufenthalts- und Lebensqualität sowie die Verkehrssicherheit in ihrer Kommune verbessern können. 

Den Fußverkehrs-Check gibt es in jedem Jahr für eine begrenzte Anzahl von Kommunen, zu 100 Prozent finanziert durch das NRW-Verkehrsministerium. Seit 2019 haben sich im Rhein-Ruhr-Raum 53 Kommunen um eine Teilnahme beworben, 18 kamen zum Zuge. Gemeinsam mit ihren Bürger*innen und unterstützt durch ein Planungsbüro überprüfen die Teilnehmer-Kommunen, wo es für Fußgänger*innen Verbesserungsmöglichkeiten gibt und wie diese am besten umgesetzt werden können.

Eine Gruppe von Personen beim Fußverkehrs-Check, u. a. mit Vertreter*innen der Polizei, Erwachsene, Kinder, ein Mensch im Rollstuhl

Projekte für eine erfolgreiche Mobilitätswende in den Kommunen

BMM-Checks NRW

Die BMM-Checks NRW sind ein Pilotvorhaben des Zukunftsnetz. Eine kleinere und eine mittlere Kommune erhalten eine individuelle Beratung, wie sie ein Betriebliches Mobilitätsmanagement (BMM) strukturell in der Verwaltung verankern können. Mithilfe einer fundierten Grundlagenanalyse werden ein BMM-Fahrplan erstellt und die Umsetzung von Maßnahmen vorbereitet.

Mobiler Tresentalk

Die Mobilen Tresentalks sind ein noch recht neues Format des ZNM, das sich seit 2024 speziell an Kommunalpolitiker*innen richtet. In lockerer Kneipenatmosphäre diskutieren die Teilnehmenden über das wichtige Thema der Mobilitätswende, teilen Gedanken, Erfahrungen und entwickeln gemeinsam Wege für eine nachhaltige Mobilität in den Kommunen.

Chef*innensache Mobilität

Unter dem Motto „Chef*innensache Mobilität“ pflegt das ZNM den regelmäßigen Austausch mit den Verwaltungsspitzen an Rhein und Ruhr. In Abstimmungsgesprächen und Workshops kommen die ZNM-Mitarbeitenden mit den Mitgliedskommunen ins Gespräch. Im Mittelpunkt stehen aktuelle Herausforderungen bei der lokalen Verkehrswende, die verwaltungsinterne Zusammenarbeit und Kooperationen mit Dritten sowie Verabredungen zur weiteren Zusammenarbeit von Kommune und Zukunftsnetz.

Projekte für eine erfolgreiche Mobilitätswende in den Kommunen

Neues Bewegen – der Podcast des ZNM

Der Podcast „Neues Bewegen“ widmet sich in bislang zehn Episoden den Projekten des ZNM und einer ganzen Bandbreite weiterer Mobilitätsthemen. Kommunalpolitische Entscheider*innen bekommen Praxistipps für ihre Arbeit und erfahren, welche Handlungsmöglichkeiten sie haben, um Mobilitätsthemen in Stadt, Kreis oder Gemeinde zu gestalten. Die erste Ausgabe des Podcast erschien am 25. April 2023 und widmete sich dem Thema „Was machen Mobilitätsmanager*innen“.

Hauptvisual des Zukunftsnetz-Podcasts "Neues Bewegen"

Das ZNM und seine Mitgliedskommunen bei der Europäische Mobilitätswoche

Nachhaltige Mobilität ist überall möglich, egal wie klein der Ort oder wie gering die Ressourcen – das ist die Botschaft der Europäischen Mobilitätswoche (EMW). Jedes Jahr präsentieren Kommunen in der Woche vom 16. bis zum 22. September europaweit ihre Konzepte und testen sie gemeinsam mit ihren Bürger*innen. Das ZNM begleitet seine Mitgliedskommunen seit 2019 als Ideenschmiede und Impulsgeber bei der erfolgreichen Planung um Umsetzung von eigenen Aktionen. Dieses Engagement sorgte dafür, dass die Veranstaltungswoche heute in der Region deutlich präsenter ist: 2024 waren 109 Kommunen mit eigenen Aktionen an der EMW beteiligt, 2016 noch nicht einmal zehn.

Maskottchen Edgar und Edda auf einer Bank

CoKo berechnet CO2- und Kosteneffizienz

Mit dem CO2- und Kosteneffizienzrechner  bietet das ZNM den Kommunen in der Region ein hilfreiches Instrument, um die verkehrsbedingten CO2-Emissionen in ihrem Verkehrsgebiet abzuschätzen kostenlos und ohne aufwendige Datenrecherchen und Verkehrsmodellierungen.

Meilensteine

Das Zukunftsnetz Mobilität NRW wird gegründet.

Es löst das Netzwerk Verkehrssichereres NRW ab.

Erstes Netzwerktreffen im Wissenschaftspark Gelsenkirchen

Erste Hauptverwaltungsbeamtenkonferenz im K21 Ständehaus in Düsseldorf

Beitritt der ersten Kommunen

Dortmund, Duisburg, Kamp-Lintfort, Langenfeld, Mönchengladbach, Oberhausen, Solingen und Wuppertal treten als erste Kommunen im VRR-Gebiet dem Zukunftsnetz Mobilität NRW bei.

Die drei nordrhein-westfälischen SPNV-Kooperationsräume werden Heimat der drei Koordinierungsstellen des Netzwerks.

Kooperationsvereinbarung mit der Industrie- und Handelskammer

Deutscher Verkehrswendepreis

Das Zukunftsnetz Mobilität NRW gewinnt den Deutschen Verkehrswendepreis der Allianz pro Schiene für seine beispielhafte Arbeit als Beratungsnetzwerk für Verkehrswendeprojekte.

Launch des ZNM-Förderfinders

Kooperationsvereinbarung mit der Handwerkskammer

Kooperationsvereinbarung mit IHK und Handwerkskammer

Eine neue Rahmenvereinbarung mit den Mitgliedskommunen schafft die Grundlage für eine unbefristete Partnerschaft.

Michael Zyweck

Seit einigen Jahren beobachten wir, dass das Mobilitätsangebot insgesamt, aber auch das Angebot an nachhaltiger Mobilität immer umfangreicher, vernetzter und digitaler wird. Diese Entwicklung ist positiv, geht aber auch mit einem stetig wachsenden Bedarf an Unterstützung und Beratung einher. Wir vom Zukunftsnetz Mobilität verstehen uns daher mehr denn je als Schnittstelle zwischen Verkehrsministerium, VRR sowie den Kreisen, Städten und Gemeinden, in deren Richtung wir letztlich die Entwicklungen im Bereich der Mobilität transportieren.

Michael ZyweckLeiter der Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr des Zukunftsnetz Mobilität NRW
Wibke Hinz

Von Wibke Hinz
PR- und Online-Redakteurin


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