Erste XBus-Linien nehmen im Sommer 2022 den Betrieb auf VRR verbessert gemeinsam mit Städten und Kreisen regionale Verkehrsangebote im Verbundraum
Mit direkten Fahrwegen und schnellen Reisezeiten von A nach B: Expressbus-Linien verbinden in einigen Regionen Nordrhein-Westfalens benachbarte Städte und Kreise und decken den regionalen Mobilitätsbedarf zwischen den eher ländlich geprägten Gebieten und Ballungsräumen. Um weitere Verbindungen zu schaffen und dabei gezielt Kommunen ohne eigenen Schienenanschluss an den Regionalverkehr anzuschließen, nehmen im Sommer 2022 die ersten zwei von insgesamt sieben sogenannten XBus-Linien den Betrieb im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) auf.
Expressbusse stärken den regionalen Schnellverkehr
Die neuen XBusse sollen vor allem Pendler*innen in ländlichen Regionen oder im Umland der großen Zentren eine lohnende Alternative zum eigenen Auto bieten. Sie verbinden mit direkten Fahrwegen und attraktiven Reisezeiten sogenannte „schienenferne Räume“, also Kommunen, die keinen eigenen Bahnhof haben und deshalb nicht an den Regionalverkehr angebunden sind. Als Querverbindungen zwischen den bestehenden SPNV-Achsen bieten sie zusätzliche Möglichkeiten, vom Pkw auf den umwelt- und klimafreundlichen Öffentlichen Personennahverkehr umzusteigen. Und sie schließen ÖPNV-Lücken zwischen Städten oder großen Stadtteilen. Damit sind die XBusse wichtig für eine weitere Optimierung des Mobilitätsangebotes im VRR – ganz nach den Bedürfnissen der Menschen in den betreffenden Regionen.
Die ersten XBus-Linien im Überblick
Die ersten beiden XBus-Linien nehmen am 12. Juni 2022 den Betrieb auf:
- X13: Datteln – Waltrop – Dortmund-Mengede – Dortmund-Huckarde – Dortmund-Dorstfeld – Dortmund Technologiezentrum
- X42: Oberhausen – Oberhausen-Sterkrade – Kirchhellen – Dorsten / Feldhausen – Movie Park Germany
Weitere fünf Linien folgen zu einem späteren Zeitpunkt:
- X05: Wesel – Schermbeck – Dorsten
- X27: Kleve – Kalkar – Xanten – Wesel
- X28: Goch – Uedem – Xanten – Wesel
- X32: Kleve – Kalkar – Rees – Empel-Rees
- X49: Kempen – Vorst – Anrath – Willich – Meerbusch-Osterath – Haus Meer
Neues XBus-Angebot trägt dem Mobilitätsbedarf der Fahrgäste Rechnung
Betrieben werden die sieben XBus-Linien von den Verkehrsunternehmen DSW21, Vestische, NIAG, STOAG und DB Rheinlandbus. Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher des VRR, freut sich, dass nach mehr als vier Jahren Vorbereitung und Abstimmung zwischen dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, den kommunalen Aufgabenträgern und den Verkehrsunternehmen, die ersten XBusse im Verbundraum unterwegs sein werden. „Für eine erfolgreiche Verkehrswende ist es wichtig, neue Angebote zu schaffen, die den Mobilitätsbedarf der Fahrgäste decken. Und zwar kurzfristig und ohne großen Aufwand. Denn anders als bei neuen Schienenstrecken muss keine zusätzliche Infrastruktur geschaffen werden.“ Das Land NRW stellt finanzielle Fördermittel für regionale Expressbusse zur Verfügung. In den kommenden Jahren werden pro Jahr 1,25 Millionen Euro in die ersten sieben XBus-Linien investiert, die weitere Finanzierung der neuen Angebote sichern die Städte und Kreise.
Fahrzeugflotte im einheitlichen XBus-Design
Um möglichst viele Menschen in den betreffenden Städten und Kreisen auf das Angebot aufmerksam zu machen, werden die neuen XBusse in einem markanten, unternehmensneutralen Design gestaltet. „Alle Nahverkehrskund*innen sollen die Busse direkt auf den ersten Blick erkennen“, erklärt Ute Schumacher, Leiterin der VRR-Fachgruppe „Marktkommunikation und -entwicklung“. „Deshalb haben wir uns verbundweit auf eine einprägsame XBus-Wort-Bildmarke geeinigt. So können zukünftig weitere Linien auch optisch in das neue Netz integriert werden.“ Denn genau das ist geplant. Weitere Linien sollen in den nächsten Jahren an den Start gehen, sofern die organisatorischen Rand- und Rahmenbedingungen geklärt sind und die jeweiligen Linien vor Ort gewünscht und mit den Nahverkehrsplanungen der Stadt oder des Kreises kompatibel sind.
Einheitliche Standards für ganz NRW
Die ersten sieben XBus-Linien werden zunächst mit Bussen aus dem Standard-Fuhrpark der Verkehrsunternehmen betrieben. Nach diesem Übergangszeitraum sollen dann Fahrzeuge eingesetzt werden, die mit ihrer Ausstattung dem verkehrlichen Charakter der XBus-Linien besser gerecht werden. Hierzu hatten die drei Zweckverbände VRR, NWL und NVR bereits 2019 einheitliche Qualitätsstandards für ganz NRW definiert. So sollen die Busse über ausreichend bequeme Sitzplätze verfügen und beispielsweise mit WLAN und Steckdosen ausgestattet sein. Auch mindestens erforderliche Bedienzeiten, die Taktung der Linien und Anforderungen an die Ausstattung von Haltestellen wurden festgelegt. So soll zukünftig sichergestellt werden, dass die neuen XBusse landesweit den Ansprüchen an einen zeitgemäßen und hochwertigen regionalen Schnellverkehr gerecht werden.