Netzwerk-Jahrestreffen 2024 des Zukunftsnetz Mobilität NRW Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr nimmt betriebliches Mobilitätsmanagement in den Fokus
Beim diesjährigen Netzwerk-Jahrestreffen der beim VRR angesiedelten Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr des Zukunftsnetz Mobilität NRW (ZNM) trafen sich Mobilitätsmanagerinnen und -manager aus den Mitgliedskommunen und Teilnehmende aus der Wirtschaftsförderung, von Unternehmen und Stakeholdern zum persönlichen und fachlichen Austausch. Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, würdigte gemeinsam mit VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke im Lokschuppen Erkrath-Hochdahl die Gewinnerprojekte aus dem VRR-Gebiet von „ways2work“, einem Landeswettbewerb zu Konzepten der berufsbedingten Mobilität.
Nachhaltige Mobilität als Erfolgsfaktor für Unternehmen und Kommunen
Unter Schirmherrschaft des Kreises Mettmann widmeten sich die Anwesenden vormittags zunächst neuen Wegen der Zusammenarbeit im Zukunftsnetz Mobilität NRW. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen des betrieblichen Mobilitätsmanagements (BMM). Unternehmen sind zunehmend gefordert, nachhaltiges Handeln als geschäftliche Notwendigkeit zu betrachten, um langfristig erfolgreich und relevant zu bleiben. Nachhaltige Mobilität ist dabei eine entscheidende Stellschraube. Im Rahmen eines BMM können Unternehmen und Kommunen eine klima- und umweltfreundliche sowie gleichzeitig kosteneffiziente Mobilität ihrer Mitarbeitenden systematisch fördern.
Vier VRR-Kommunen überzeugten im Wettbewerb
Um die Erreichbarkeit von Unternehmensstandorten mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu verbessern, hatte die Landesregierung bereits im Sommer 2022 in Kooperation mit dem Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem Netzwerkbüro Betriebliche Mobilität NRW der Industrie- und Handelskammern sowie dem Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung den Wettbewerb „ways2work“ auf den Weg gebracht. Im VRR überzeugten vier Kommunen die Jury mit ihren Feinkonzepten zur nachhaltigen Mitarbeitermobilität, die im Rahmen des Netzwerk-Jahrestreffens von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer gewürdigt wurden. Auf dem Siegertreppchen: die Städte Datteln, Dortmund, Herne und der Kreis Mettmann mit der Stadt Erkrath.
Die Siegerprojekte im Überblick
In Datteln sollen große Klinikstandorte besser an die Innenstadt angebunden werden. Hierzu werden umweltfreundliche Mobilitätsangebote ausgebaut. In Dortmund ist ein betriebliches Mobilitätskonzept für die innenstadtnah gelegene Konversionsfläche des Dortmunder Hafens am Dortmund-Ems-Kanal entstanden, mit einem Fokus auf die Verkehrsmittel des Umweltverbunds. Die Stadt Herne nimmt mit ihrem Konzept das Gewerbegebiet „Friedrich der Große“ am Rhein-Herne-Kanal in den Blick. Dort sollen die Erreichbarkeit mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln verbessert und ein überbetriebliches Mobilitätsmanagement etabliert werden – als richtungsweisendes Beispiel für die Zusammenarbeit öffentlicher Akteure und privater Unternehmen. Der Kreis Mettmann mit der Stadt Erkrath setzt den Fokus auf den strategischen Aufbau eines kooperativen, betrieblichen Mobilitätsmanagements in Gewerbegebieten im gesamten Kreisgebiet. Der Startschuss erfolgt im Gewerbegebiet Erkrath-Unterfeldhaus.
VRR unterstützt die Siegerkommunen bei der Umsetzung ihrer Konzepte
NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer gratulierte den Gewinner-Kommunen herzlich zu ihrem Erfolg: „Ich freue mich, die ausgewählten Projekte bei ihrer Umsetzung zu begleiten und hoffe auf langfristige Synergien für viele weitere Gewerbestandorte in NRW.“ In einer anschließenden Talkrunde widmeten sich Verkehrsminister Oliver Krischer, VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke und Thomas Vieten, Referent Verkehrswirtschaft der IHK Düsseldorf, den Chancen und Herausforderungen eines kooperativen betrieblichen Mobilitätsmanagements.
Oliver Wittke erläuterte, was der VRR tun kann, um entsprechende Ansätze zu unterstützen: „Die Mitarbeitenden des Zukunftsnetz Mobilität NRW sind bestens gerüstet, um die ways2work-Kommunen bei der Umsetzung ihrer Konzepte zu unterstützen. Sie beraten, organisieren Netzwerk- bzw. Informationsveranstaltungen und Workshops. Als Zuwendungsgeber für ÖPNV-Investitionsvorhaben und Bewilligungsbehörde können wir die Städte, Kreise und Unternehmen darüber hinaus über Fördermöglichkeiten informieren und diese direkt gemeinsam auf den Weg bringen.“
VRR fördert nachhaltige Mobilität seiner Mitarbeitenden
Auch dem VRR liegt ein zukunftsfähiges, betriebliches Mobilitätsmanagement sehr am Herzen. Denn es sind insbesondere die Pendlerverkehre, die ein enormes Potenzial bieten, Mobilität klimafreundlicher zu gestalten. Neben einer Verkehrsverlagerung auf die Verkehrsmittel des Umweltverbundes hat auch die Vermeidung von Verkehren einen großen Stellenwert. „Beide Aspekte sind relevant, wenn wir den Verkehr in Deutschland für die Zukunft rüsten wollen. Deshalb gehen wir als Verkehrsverbund und regional tätiges Unternehmen in einem der größten Ballungsräume Europas mit gutem Beispiel voran und fördern die klimafreundliche Mobilität der VRR-Mitarbeitenden“, betont Oliver Wittke.
Alle VRR-Mitarbeitenden erhalten ein DeutschlandTicket für ihren Arbeitsweg und Fahrten in der Freizeit. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, ein Firmenfahrrad zu leasen, um weitere Anreize zu bieten, gesundheitsfördernd mobil zu sein. Ein Fahrradraum und Lademöglichkeiten für Pedelecs runden das Angebot ab. So möchte der VRR seine Belegschaft ermutigen, ihre täglichen Wege umwelt- und klimafreundlich zurückzulegen. Regelungen zum mobilen Arbeiten für VRR-Mitarbeitende bieten darüber hinaus die Möglichkeit, Arbeitszeiten flexibel zu gestalten und Verkehre zu vermeiden. Nicht mehr gefördert werden hingegen Angebote rund um den motorisierten Individualverkehr.
Klima schützen, Verkehrswende stärken, Identifikation verbessern
Die genannten Maßnahmen sind für den VRR nicht nur ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz und für eine erfolgreiche Verkehrswende, sondern auch identitätsstiftend. „Wir arbeiten als Nahverkehrsorganisation tagtäglich daran, die Mobilität in der Region klimafreundlich zu transformieren und die Verkehrsmittel des Umweltverbundes miteinander zu vernetzen. Indem wir den VRR-Mitarbeitenden zu eben diesen Verkehrsmitteln den Zugang erleichtern, verbessern wir die Identifikation mit unserem unternehmerischen Kerngeschäft und gleichzeitig gesellschaftlich so relevanten Thema.“
Wie wichtig betriebliches Mobilitätsmanagement ist, zeigt sich auch daran, dass CDU und GRÜNE die Förderung des Themas in ihrer Koalitionsvereinbarung, dem „Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen 2022 – 2027“, niedergelegt haben.