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13. Mai 2022

Neue Straßenbahnlinie für ein verbessertes Nahverkehrsangebot Der Ausbau der Linie 302/310 schafft eine optimierte Qualität des ÖPNV zwischen Bochum und Witten

Um die Verkehrsverhältnisse in der Region zu verbessern und mehr Menschen für den ÖPNV zu begeistern, fördert der VRR Investitionen von Kommunen und Verkehrsverbünden in den Nahverkehr. Ein gelungenes Beispiel ist der Ausbau und die Erweiterung der Straßenbahnlinie 302/310 in Bochum und Witten: Dort profitieren Fahrgäste nun von einem optimierten Nahverkehrsangebot – u. a. durch die Verknüpfung von Bus, Straßenbahn und S-Bahn. Welche Maßnahmen genau umgesetzt wurden und welche weiteren Vorteile Sie als Fahrgast daraus ziehen, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Stärkere Vernetzung der kommunalen Schiene und der S-Bahn

„Dank der Erweiterung der Straßenbahnlinie und einer neuen Trassenführung profitieren Fahrgäste zwischen den Städten Bochum und Witten, insbesondere im Bochumer Stadtteil Langendreer, von einem deutlich verbesserten Nahverkehrsangebot“, erklärt Andreas Runge, VRR-Fachgruppenleiter Investitionsförderung Westfalen und DB. Durch den Ausbau wurde die Linie 302/310 bis ins Zentrum von Bochum-Langendreer erweitert, um den Stadtteil an das kommunale Schienennetz der BOGESTRA anzuschließen und so den Verkehrsbedürfnissen der Fahrgäste besser gerecht zu werden. Zudem kann die BOGESTRA nun durch Überlagerungen und passende Fahrplanabstimmungen der Linien 302, 305, 309 und 310 auf den neuen Streckenabschnitten Straßenbahnfahrten im 10-Minuten-Takt anbieten. Damit wird die Straßenbahn zum Hauptverkehrsmittel des ÖPNV zwischen Bochum und dem Stadtteil Langendreer, in Langendreer selbst und auch zwischen Langendreer und Witten.

Auch die Verknüpfung zwischen der kommunalen Schiene und der S-Bahnlinie S 1 wurde durch den Ausbau der Linie 302/310 wesentlich verbessert. Nahverkehrskund*innen können am S-Bahnhof Bochum Langendreer problemlos von einem Verkehrsmittel auf das andere umsteigen. Dadurch wird die Vernetzung zwischen dem Schienenpersonennahverkehr (SPNV) und dem straßengebundenen ÖPNV weiter optimiert. „Unser Ziel ist es, die verschiedenen öffentlichen Verkehrsträger bestmöglich zu vernetzen, um Fahrgästen einen unkomplizierten Mobilitätsservice mit Bus und Bahn zu ermöglichen. Der Ausbau der Linie 302/310 ist hierfür eine wesentliche Maßnahme“, so Runge.

  • Anzeigentafel an der Straßenbahnhaltestelle
    Durch Überlagerungen und passende Fahrplanabstimmungen verkehren die Straßenbahnen im 10-Minuten-Takt.
  • Verknüpfung von Bus und S-Bahn
    Nahverkehrskund*innen können am S-Bahnhof Bochum Langendreer problemlos von einem Verkehrsmittel auf das andere umsteigen.

Die Maßnahmen im Detail

Im Rahmen des gesamten Bauprojekts wurden verschiedene Maßnahmen realisiert. Die neue zweigleisige Strecke ersetzt die vorherige eingleisige Führung in Papenholz und hat eine Gesamtbaulänge von rund 5,5 Kilometern mit elf Haltestellen. Alle Haltestellen wurden niederflurgerecht auf 30 Meter Länge und 21 Zentimeter Höhe ausgebaut, passend zu den eingesetzten Variobahnen der BOGESTRA – ein wichtiger Aspekt, um auch mobilitätseingeschränkten Fahrgästen einen leichten Zugang zum Nahverkehr zu verschaffen. Gleichzeitig wurden sechs Bushaltestellen mit einer Länge von 18 Metern gebaut. Alle Haltestellen wurden mit einem Fahrgastunterstand ausgerüstet und barrierefrei ausgebaut. Entlang der gesamten Strecke wurden Ampelanlagen und Straßenübergänge angepasst, Fahrradwege gebaut und neue Anlagen zur Straßenbeleuchtung installiert.

  • Zweigleisige Führung in Papenholz
    Die neue zweigleisige Strecke in Papenholz
  • Niederflurgerechte Variobahnen
    Niederflurgerechte Haltestelle, passend zu den eingesetzten Variobahnen der BOGESTRA

So sieht es heute aus

Mit dem ersten Spatenstich starteten am 21. September 2012 die Bauarbeiten. Seit Dezember 2017 fährt bereits die Linie 302 zwischen Bochum und dem Langendreer S-Bahnhof – mit Anbindung an den Schienenpersonennahverkehr. Ende des Jahres 2020 wurde der Streckenabschnitt auf der Hauptstraße in Bochum-Langendreer in Betrieb genommen, sodass der vorherige überwiegend eingleisige Streckenabschnitt, der an Bochum-Langendreer vorbeiführt, stillgelegt werden konnte.

VRR fördert mit 45 Millionen Euro

Wesentliche Ziele des VRR bei der ÖPNV-Investitionsförderung aus Mitteln der sogenannten Investitionspauschale gem. § 12 ÖPNVG NRW sind der barrierefreie Ausbau aller ÖPNV-Haltepunkte sowie eine verbesserte Fahrgastinformation und Aufenthaltsqualität. Aus diesem Grund förderte der VRR zusammen mit der Bezirksregierung Arnsberg zwischen 2012 und 2020 den Ausbau der Straßenbahnlinie 302/310. Das gemeinsame Projekt der Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (BOGESTRA) sowie der Städte Bochum und Witten hat ein Investitionsvolumen von rund 62 Millionen Euro. Rund 45 Millionen Euro für die ÖPNV-Anlagen wurden vom VRR durch Fördermittel getragen. Weitere zwei Millionen Euro für Maßnahmen des Individualverkehrs investierte die Bezirksregierung Arnsberg.

Lisa Ringele

Von Lisa Ringele
PR-Mitarbeiterin


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