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27. Februar 2025

Tarif-Frühling im VRR: Impulse für NRW und ganz Deutschland

Am 1. März 2025 starten wir in den Tarif-Frühling. Vor rund 150 geladenen Gästen aus Politik und Nahverkehrsbranche haben wir in Düsseldorf unsere große Tarifreform vorgestellt, über Pläne und Hintergründe debattiert und auch einen Blick auf Tickets und Tarife im Nahverkehr der Zukunft geworfen. Mit dabei waren Biene Maja und ihr Freund Willi, die freundlichen Gesichter der VRR-Tarifreform.

Biene Maja und Willi als Botschafter des VRR-Tarif-Frühlings

Mit der großen Tarifreform vereinfachen wir den Zugang zu Bus und Bahn, verbessern die Effizienz im ÖPNV-Gesamtsystem und leisten einen Beitrag, um die anspruchsvollen nationalen und internationalen Klimaschutzziele zu erreichen. Die sympathische Biene Maja und ihr Bienen-Freund Willi sind Testimonials der breit angelegten Informationskampagne zum VRR-Tarif-Frühling und lenken emotionale Aufmerksamkeit auf das eher nüchterne Thema. „Maja und Willi stehen seit Jahrzehnten für Nachhaltigkeit, Umweltschutz, Natürlichkeit und Lebensfreude. Bessere Botschafter hätten wir uns für unseren Tarif-Frühling nicht wünschen können“, sagte Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR, zur Begrüßung beim Branchenevent in Düsseldorf.

Im Zentrum der großen Tarifreform stehen das DeutschlandTicket, der elektronische Tarifeezy.nrw und der bisherige VRR-Tarif mit einem deutlich kleineren Sortiment und einfachen Strukturen. Ab 1. März 2025 reduzieren wir die Preisstufen von heute sieben auf zukünftig nur noch drei und schaffen 75 Prozent unserer derzeit 650 Tarifprodukte ab. „Mit der Tarifreform betreiben wir im wahrsten Sinne des Wortes Verbraucherschutz. Denn wir bewahren unsere Kundinnen und Kunden davor, mehr zu zahlen als nötig. 90 Prozent der Fahrgäste sind zukünftig mit dem richtigen Ticket günstiger unterwegs“, sagte Oliver Wittke. „Die Politik und alle Verkehrsunternehmen in unserem Verbundraum stehen einstimmig hinter dieser Reform. Das zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind.“

  • Branchenevent VRR-Tariffrühling: Blick auf die Bühne und Teile des Auditoriums
    Steffi Neu moderierte die Podiumsdiskussion, an der unter anderem Oliver Wittke (VRR), NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, Annette Grabbe (Rheinbahn), Oliver Wolff (VDV) und Detlef Neuß (Fahrgastverband Pro Bahn) teilnahmen. Gemeinsam diskutierten sie die Tarifreform und ihre Auswirkungen auf den Nahverkehr.
  • Branchenevent VRR-Tariffrühling: Biene Maja und Willi
    Willi und Biene Maja sind Teil unserer Informationskampagne und helfen uns, die Tarifreform auf eine freundliche und verständliche Art rüberzubringen.
  • Branchenevent VRR-Tariffrühling: NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer mit VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke, Biene Maja und Willi
    Biene Maja, Oliver Krischer, Oliver Wittke und Willi beim Branchenevent.
  • Branchenevent VRR-Tariffrühling: NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, Rheinbahn-Vorstandssprecherin Annette Grabbe, VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke, Biene Maja und Willi
    Biene Maja, Oliver Krischer, Annette Grabbe, Oliver Wittke und Willi freuen sich auf den Tarif-Frühling.
  • Branchenevent VRR-Tariffrühling: Kampagnenmotiv auf einer großen Wand mit Biene Maja und Willi

VRR leistet Pionierarbeit

Auch Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, lobte die große Tarifreform des VRR. „Der VRR zählt damit zu den Pionieren. Das hat Signalwirkung, wenn einer der größten Verkehrsverbünde in Deutschland vorangeht. Die Zeiten eines undurchschaubaren Tarifdschungels sind vorbei. Unser Ziel ist es, mehr Menschen für den ÖPNV zu begeistern, und zwar genau die, die bislang nicht mit Bus und Bahn unterwegs waren. Dafür ist ein unkomplizierter Nahverkehrstarif von entscheidender Bedeutung.“

Dies bestätigte auch Annette Grabbe, Sprecherin des Vorstands, Arbeitsdirektorin und Finanzvorständin der Rheinbahn AG: „Die große Tarifreform ist enorm wichtig, nicht nur für die Rheinbahn, sondern für alle Verkehrsunternehmen und den VRR. Denn wir gewinnen Menschen nur für den ÖPNV, wenn wir das System einfacher und kundenfreundlicher machen. Übrigens nicht nur im Interesse der Kundinnen und Kunden, sondern auch im Interesse des Fahrpersonals, das es bei Tarifschulungen zukünftig sehr viel leichter haben wird.“

  • Branchenevent VRR-Tariffrühling: Moderatorin Steffi Neu mit VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke und NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer
    Moderatorin Steffi Neu im Gespräch mit Oliver Wittke und Oliver Krischer.
  • Branchenevent VRR-Tariffrühling: NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer, Rheinbahn-Vorstandssprecherin Annette Grabbe, VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff
    Oliver Krischer, Annette Grabbe und Oliver Wolff bei der Podiumsdiskussion zum Thema „Tarife und Ticketing für Bus & Bahn.“

Politik ist gefordert: DeutschlandTicket muss erhalten bleiben

„Das DeutschlandTicket hat eine praktische Revolution angestoßen: Wir haben jetzt eine ÖPNV-Flatrate und mit eezy.nrw ein weiteres Ticketangebot, das unschlagbar komfortabel für die Fahrgäste ist. Wenn der VRR den nächsten Schritt geht und die Anzahl der Tickets reduziert, ist das eine konsequente Weiterentwicklung, der sich andere Verbünde anschließen sollten“, erklärte NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer.“

Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), mahnte in diesem Zusammenhang an, dass das DeutschlandTicket dauerhaft politisch gesichert werden müsse, damit Tariftransformationen wie im VRR eine Zukunft haben: „Das DeutschlandTicket ist ohne Zweifel eine Revolution, weil es den Nahverkehr für Kundinnen und Kunden signifikant einfacher und besser gemacht hat. Gleichzeitig wurde uns mit dem DeutschlandTicket aber auch eine massive Hypothek auferlegt, weil wir vor einer prekären Finanzierungssituation stehen. Vereinfacht gesagt subventionieren wir Fahrgäste, die danach nie gefragt haben. Das macht Ausgleichszahlungen von Bund und Ländern zwingend nötig, die zwar kurzfristig für 2025 geregelt sind, nicht aber mittel- und langfristig. Die neue Bundesregierung ist gefragt, hier verlässliche und dauerhafte Rand- und Rahmenbedingungen zu schaffen und damit die Zukunft des Tickets zu sichern.“

Hierzu leiste der VRR heute und zukünftig gern seinen Beitrag, wie Vorstandssprecher Oliver Wittke betonte: „Wir wollen effizienter werden, zusätzliche Verbindungen schaffen und Verkehre ausweiten. Um das zu erreichen, dürfen wir nicht nur bei Bund, Land und Kommunen nach mehr Geld fragen, sondern müssen selbst aktiv werden. Genau hier setzen wir mit der Tarifreform an: Wenn es uns gelingt, mehr Menschen für Bus und Bahn zu gewinnen und die Betriebszeiten auszudehnen, dann profitieren alle. Die Kundinnen und Kunden durch ein gutes Verkehrsangebot und bedarfsgerechte Tarife. Und die Verkehrsunternehmen durch sinkende Kosten und eine größere Wirtschaftlichkeit, weil wir den Aufwand für Vertrieb, Verkaufsberatung und Schulungen deutlich reduzieren.“

  • Branchenevent VRR-Tariffrühling: Blick auf die Bühne und Teile des Auditoriums
    Oliver Wittke, Oliver Krischer, Annette Grabbe, Oliver Wolff und Detlef Neuß, geben einen Ausblick auf die Zukunft der Tickets und Tarife im Nahverkehr.
  • Branchenevent VRR-Tariffrühling: VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff
    Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)
  • Branchenevent VRR-Tariffrühling: NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer
    Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Rheinbahn-Pilotprojekt: Ticketkauf wird bargeld- und papierlos

Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die weitere Stärkung digitaler Vertriebskanäle. Langfristig möchten wir so den Ticketkauf für Nahverkehrskundinnen und -kunden vereinfachen und den bargeldlosen Kauf stärken. Rheinbahn-Vorstandssprecherin Annette Grabbe stellte beim Branchenevent das Pilotprojekt Calo vor, bei dem Fahrgäste Tickets ab 2026 im Fahrzeug direkt per Bankkarte, mit der Wallet im Smartphone oder per Guthabenkarte kaufen können: „Mit Calo wird der Ticketkauf in unseren Fahrzeugen bargeld- und papierlos. Unsere Kundinnen und Kunden halten einfach ein Zahlungsmittel vor einen sogenannten Validator und fahren. Und auch für die Ticketkontrolle wird es verwendet. Aktuell rollen wir die nötige Technik aus, damit das Pilotprojekt im nächsten Jahr starten kann. Dabei setzen wir auf bestehende Standards, um auch anderen die Möglichkeit zu geben, an das System anzudocken. Je mehr Verkehrsbetriebe mitmachen, desto nahtloser wird die Fahrt für unsere Fahrgäste.“

Eine junge Frau steht mit Büchern im Arm und Rucksack in einem Bus. Um sie herum weitere alte und junge Fahrgäste

Branche muss Kooperation und Zusammenarbeit intensivieren

Auch VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff betonte, wie wichtig Kooperationen sind, damit sich Neuentwicklungen am Markt durchsetzen können: „Gerade bei innovativen Themen wie dem DeutschlandTicket oder auch bei der weiteren Digitalisierung von Tarifen und Services müssen wir die Zusammenarbeit in der Branche weiter ausbauen. Einzelne Unternehmen sind zu klein, um solche Mammutaufgaben zu stemmen. Und auch eine umfassende und transparente Kommunikation ist wichtig. Was Bürgerinnen und Bürger verstehen, das können sie nutzen. Deshalb ist es wichtig, neue Entwicklungen gut zu erklären.“

Dies bestätigte Rheinbahn-Vorstandssprecherin Annette Grabbe: „Wir arbeiten bei Calo beispielsweise mit den Verkehrsbetrieben in Krefeld zusammen. Solche Kooperationen müssen wir intensivieren. Ich war früher in einer Branche tätig, in der Unternehmen in einem starken Wettbewerb stehen. Das ist im ÖPNV nicht der Fall, und trotzdem gibt es zu wenig Miteinander. Nicht jedes Verkehrsunternehmen braucht beispielsweise eine eigene App. Mit der Tarifreform und den neuen Entwicklungen gibt es jetzt ein Momentum, das wir nutzen sollten.“

VRR und Verkehrsunternehmen stemmen Reform in Eigenregie

Zustimmung zur großen Tarifreform kam auch von Detlef Neuß, dem Bundesvorsitzenden des Fahrgastverbandes Pro Bahn: „Mit der Tarifreform ist ein wichtiger Schritt gemacht, den Nahverkehrstarif für die Kundinnen und Kunden zu vereinfachen. Dabei muss definitiv nicht alles sofort perfekt sein. Viel wichtiger ist es, anzufangen und am Ball zu bleiben. Ich bin davon überzeugt, dass alle Fahrgäste davon profitieren – übrigens auch alte Menschen, denen oftmals unterstellt wird, sie seien nicht in der Lage, sich auf solche Veränderungen und auf elektronische Tickets wie eezy.nrw oder Calo einzustellen. Ich bin 70 Jahre und weiß, alte Menschen können das sehr wohl.“

VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke blickte zuversichtlich auf den Start des VRR-Tarif-Frühlings am 1. März: „Ich bin davon überzeugt, dass die Tarifreform von unseren Kundinnen und Kunden gut angenommen wird. Denn wir haben sehr viel Know-how und Engagement investiert, um es den Fahrgästen leichter zu machen. Übrigens ausschließlich inhouse beim VRR in enger Zusammenarbeit mit den Verkehrsunternehmen in unserem Verbundraum. Es waren keine externen Berater oder Agenturen beteiligt. Darauf können wir stolz sein, denn es zeigt, dass wir die Expertise in unseren Reihen haben und absolut in der Lage sind, solche großen Projekte wirtschaftlich abzuwickeln.“

Branchenevent VRR-Tariffrühling: Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn Detlef Neuß
Detlef Neuß, Bundesvorsitzender des Fahrgastverbandes Pro Bahn
Wibke Hinz

Von Wibke Hinz
PR- und Online-Redakteurin


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