Über die Grenze hinaus: Meine Fahrt mit dem RE 19 nach Arnhem
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich bin noch nie mit dem ÖPNV in die Niederlande gefahren. Dabei verbinden einige Linien den VRR mit unserem charmanten Nachbarland. Ich nehme Sie mit auf meine Fahrt mit dem RE 19 nach Arnhem – mit dem Ziel Burger’s Zoo.
Auf gute Nachbarschaft!
Über vier Millionen deutsche Gäste zählt das niederländische Statistikamt im Durchschnitt pro Jahr! Auch ich gehöre dazu und besuche nur allzu gern Holland. Seit April 2017 verbindet der Rhein-IJssel-Express (RE 19) nun auch Düsseldorf mit Arnhem – und das einmal stündlich ohne Umsteigen zum VRR-Tarif.
Ich besuche gerne Zoos und den Burger’s Zoo konnte ich bisher noch nicht von meiner Liste abhaken. Vor allem freue ich mich , dass ich heute auf das Auto verzichten und entspannt meine Reise im Zug genießen kann – ohne Stau, Parkplatzsorgen und hoffentlich auch ohne Zug-Verspätung. Mein Ausflug beginnt kurz vor acht Uhr in Duisburg. Dort warte ich auf den RE 19 und ehrlich gesagt, bin ich ein wenig aufgeregt. Schließlich fahre ich gleich in ein anderes Land. Der RE 19 kommt pünktlich und ist bereits gut gefüllt. Ich werfe einen Blick in den Innenraum – der Zug ist modern, geräumig und sauber. Die Zugansagen sind auf Deutsch und Niederländisch, damit Fahrgäste aus beiden Ländern über die Haltestellen informiert sind.
Der Rhein-IJssel-Express fährt über Oberhausen an den Niederrhein und stoppt dort unter anderem in Dinslaken, Wesel, Empel-Rees, Praest und Emmerich – einige Orte kannte ich bislang noch nicht. Je weiter ich fahre, desto idyllischer wird die Landschaft: Mein Blick fällt auf Felder, Bauernhöfe und jede Menge Kühe.
Zugbegleiter spricht deutsch und niederländisch
Kurz vor der Grenze in Emmerich steigt ein Zugbegleiter von abellio ein. Er spricht deutsch und niederländisch, um sich mit allen Fahrgästen problemlos verständigen zu können. Er kontrolliert zum einen die Tickets der Fahrgäste. Zum anderen informiert er über die Durchgangssperre am Bahnhof Arnhem Centraal und verteilt „KeyCards“. Zur Erklärung: Auf diesen Papierkarten ist ein QR-Code abgebildet. In den Niederlanden ist es an vielen Bahnhöfen üblich, dass man nur mit einem gültigen Ticket zu den Gleisen gelangt. Der Zugbegleiter erklärt mir freundlich, dass ich mit dem QR-Code problemlos die Durchgangssperre passieren kann. Ich nehme die KeyCard sicherheitshalber mit, obwohl ich weiß, dass ich mit meinem Ticket2000 problemlos die Durchgangssperre passieren können sollte. Mein Aboticket verfügt nämlich über einen elektronischen Chip. Für Fahrgäste ohne Chipkarten-Ticket ist der QR-Code in Papierform aber unerlässlich.
Am Bahnhof Arnhem Centraal angekommen, zücke ich mein Ticket, halte es an den Scanner der Durchgangssperre und komme problemlos vorbei. Puh, geschafft! So einfach hätte ich mir das nicht vorgestellt. Es gibt auch keine Grenz- oder Zollkontrolle. Am Bahnhof fühle ich mich sehr wohl – er ist sauber und ich bin von der modernen Architektur beeindruckt. Bis zum Burger’s Zoo sind es noch einige Kilometer. Ich schaue mich um und entdecke an den Monitoren im Bahnhof nach einigen Minuten einen Bus mit der Endhaltestelle Burger’s Zoo: die Linie 3. Ich verlasse den Bahnhof und erreiche mit wenigen Schritten die Bushaltestelle. Der Fahrer spricht sogar Deutsch und bei ihm erwerbe ich mein Busticket.
Der Burger's Zoo in Arheim
Am Zoo angekommen bezahle ich 22,50 Euro Eintritt. Tickets für Kinder zwischen 4 und 9 Jahren kosten 19,50 €, Kinder bis drei Jahre dürfen den Zoo kostenlos besuchen. Die Gehege sind groß und oftmals ohne Gitter, sodass ich die Tiere gut beobachten kann. Ich kann mich im Burger’s Zoo gut orientieren, da alle Beschilderungen unter anderem auch in deutscher Sprache sind. Normale Alltagsfragen versteht das freundliche Personal auch in deutscher Sprache. Es gibt jede Menge zu entdecken und verschiedene Restaurants zum Verweilen.
Bei meinem Zoo-Besuch regnet es in Strömen. Das verhagelt mir jedoch nicht die Laune, da ich mir viele Tiere anschauen kann, ohne nass zu werden. Denn die großen Attraktionen wie das Aquarium, das Tropenhaus, das Wüstenhaus oder die relativ neue Mangrove sind alle überdacht. Der Burger’s Zoo besteht übrigens schon seit 1913 und ist seitdem in vierter Generation ein Familienbetrieb.
Der RE 19 ist eine echte Alternative zum Auto
Nach einem langen Tag mit vielen neuen Eindrücken, ordentlich Muskelkater von meinem ausgedehnten Zoospaziergang und einer Menge Fotos auf dem Smartphone, trete ich den Heimweg an. Ab in den Bus – zum Bahnhof Arnhem Centraal.
Die Rückfahrt funktioniert problemlos und ich bin zurück in Duisburg. Der RE 19 ist für mich eine echte Alternative zum Auto, vor allem dann, wenn es sich auf den Autobahnen staut. Die Fahrt mit dem Rhein-IJssel-Express war sehr angenehm, die Züge sind sehr komfortabel und die abellio-Mitarbeiter helfen den Fahrgästen bei allen Fragen rund um die Fahrt ins unser Nachbarland jederzeit weiter.
Wie komme ich nach Arnhem?
Nach Arnhem kommen Sie zum Beispiel von Düsseldorf aus für 30,00 Euro hin- und zurück. Wenn Sie bereits ein Aboticket (z. B. ein Ticket1000, Ticket2000 oder BärenTicket) in der Preisstufe D besitzen, können Sie ohne Zusatzkosten nach Arnhem fahren. Wer beispielsweise über ein Ticket der Preisstufe B verfügt, benötigt nur ein ZusatzTicket. Fahrgäste, die mit einem Tagesticket anreisen, erhalten während der Fahrt die oben genannte „KeyCard“. Die „KeyCard“ kann nach der ersten Nutzung noch achtmal innerhalb von drei Monaten genutzt werden. Bitte beachten Sie: Für Busfahrten in den Niederlanden, also beispielsweise ab dem Bahnhof Arnhem Centraal zum Burger's Zoo, benötigen Sie ein Nahverkehrsticket aus den Niederlanden.
Hier finden Sie Informationen zur Fahrt über die Verbundgrenzen hinaus