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09. September 2020

VRR veröffentlicht Konzept für ein verbundweites Netz von Mobilstationen

Mit dem eigenen Pkw zum Bahnhof, mit dem Zug in die Innenstadt und die letzten Kilometer bis zu Ihrem Ziel mit dem Leihrad: Mobilstationen erleichtern es Ihnen an zentralen Verkehrsknotenpunkten oder in Wohnquartieren, unterschiedliche Verkehrsmittel schnell und unkompliziert zu kombinieren. Damit Sie zukünftig noch flexibler entscheiden können, wann Sie welches Verkehrsmittel nutzen, haben wir ein Konzept für ein verbundweites Netz von Mobilstationen erarbeitet. Auch Ihre Kommune ist dabei vertreten.

Mobilstationen verknüpfen Bus und Bahn mit weiteren Verkehrsangeboten

Mobilstationen führen verschiedene Verkehrsangebote und Services an einem Ort räumlich zusammen und erleichtern so den Umstieg von einem Verkehrsmittel auf das andere. Damit sind sie wichtige Bausteine einer zukunftsfähigen und modernen Mobilität.

  • Eine Mobilstation der Ruhrbahn am Landgericht Bochum
    Mobilstation Ruhrbahn Landgericht (Quelle: WAZ-Foto/Ulrich von Born)
  • Eine Quartiers-Mobilstation in Bochum
    Quartiers-Mobilstation Bochum (Quelle: Bogestra)

Haltestellen mit Potenzial zur Mobilstation

Im Rahmen unserer Untersuchung haben wir in einem ersten Schritt 630 Standorte im gesamten Verbundraum identifiziert, an denen Mobilstationen prinzipiell denkbar wären. Besonders geeignet sind beispielsweise ÖPNV-Haltepunkte, an denen man vom Zug in Bus- oder Straßenbahnlinien oder auf ein Leihfahrrad bzw. ein Carsharing-Angebot umsteigen kann. Auch Park+Ride- bzw. Bike+Ride-Angebote, Anschlussmöglichkeiten an Radschnellwege, die räumliche Lages eines Haltepunktes und die Fahrgastnachfrage werden berücksichtigt.

Eine Karte mit einer Übersicht der Mobilstationen im VRR
Verteilung der potenziellen Mobilstationen im VRR (Quelle: Spiekermann GmbH/©OpenStreetMap-Mitwirkende)

Steckbriefe skizzieren das Potenzial jedes Standorts

In einem zweiten Schritt wurden die 630 ausgewählten Haltestellen und SPNV-Stationen im gesamten VRR-Raum genauer unter die Lupe genommen. Steckbriefe zu jedem einzelnen Standort skizzieren, welches Potenzial die ÖPNV-Haltepunkte für eine Weiterentwicklung zur Mobilstation bieten. Sie beinhalten alle Ausstattungselemente, die bereits vorhanden sind und geben einen Überblick, welche zusätzliche Ausstattung aus Gutachtersicht empfohlen sind, um einen Haltepunkt als Mobilstation auszubauen – und zwar inklusive einer groben Schätzung, welche Kosten für eine Mindestausstattung anfallen würden. Denn Mobilstationen verknüpfen nicht nur Verkehrsträger, sondern dienen auch als Service- und Informationsplattform rund um die verschiedenen Verkehrsangebote. Sie können sogar beliebte Treffpunkte im öffentlichen Raum sein und Quartiere aufwerten, wenn beispielsweise Bäckereien, Kioske oder Ähnliches integriert werden.

Jede Kommune im VRR ist mit mindestens einem Standort im Gutachten vertreten. Denn Mobilstationen sollen möglichst in einem Netz angeboten werden, um Synergien und Interaktion zwischen den einzelnen Standorten zu schaffen. So optimieren wir Wegeketten und schaffen öffentliche Verkehrsangebote, die bestmöglich aufeinander abgestimmt sind.

Die Visualisierung der Planung für die Stationen in Mettmann Stadtwald
Visualisierung Planung Mobilstation Mettmann Stadtwald

Verbundweites Konzept für die Errichtung von Mobilstationen

Die Ergebnisse unserer Untersuchungen haben wir kompakt und übersichtlich in einem Abschlussbericht zusammengetragen. Das verbundweite Konzept wurde vom Ingenieurbüro Spiekermann in Abstimmung mit dem VRR, den Kommunen sowie Verkehrsunternehmen erarbeitet und vom Verkehrsministerium NRW gefördert. Der Abschlussbericht beinhaltet Informationen zur Auswahl sowie Analyse der Standorte und gibt einen Überblick, wie Mobilstationen ausgestattet sein sollten. Außerdem skizziert er, nach welchen Parametern der Ausbau möglicher ÖPNV-Haltepunkte priorisiert und in Angriff genommen werden kann.

 

Abschlussbericht des Gutachtens (5,9 MB - pdf)

 

Steckbriefe potenzieller Mobilstationen-Standorte in VRR-Städten und -Kreisen

630 ÖPNV-Haltepunkte in den 16 kreisfreien Städten und 7 Kreisen haben das Potenzial, zu einer Mobilstation ausgebaut zu werden. Damit Sie direkt einen Überblick über die möglichen Standorte in Ihrer Kommune erhalten, haben wir die Ergebnisse in Steckbriefform (Anlage 3 des Gutachtens) räumlich geclustert.

Wir fördern und unterstützen Städte und Kreise beim Ausbau des Mobilstationen-Netzes

Perspektivisch sollen die Mobilstationen in ganz NRW zu einem landesweiten Netz verknüpft werden. Entsprechend fördern der VRR und das NRW-Verkehrsministerium die Einrichtung von Mobilstationen und stellen hierfür finanzielle Mittel zur Verfügung.

Die beim VRR angesiedelte Bewilligungsbehörde berät und unterstützt die Städte und Kreise bei allen Fragen zur Finanzierung der vom VRR geförderten Ausstattungselemente. Die Mitarbeiter der beim VRR angesiedelten Koordinierungsstelle Rhein-Ruhr des Zukunftsnetz Mobilität NRW stehen den Verantwortlichen in den Kommunen jederzeit mit Rat und Tat bei fachlichen Fragen und zur Förderung seitens des Landes NRW (FöRiMM ) zur Seite. Näheres zu den Fördermöglichkeiten finden interessierte Kommunen und Verkehrsunternehmen auf der Webseite des Zukunftsnetz Mobilität NRW. Praxisnahe Hilfestellungen bietet auch das „Handbuch Mobilstationen NRW“.

Mobilstationen verknüpfen Bus und Bahn mit weiteren Verkehrsangeboten

Wibke Hinz

Von Wibke Hinz
PR-Redakteurin


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