Mönchengladbach, Gelsenkirchen, Unna, Den Haag | 14. September 2022

Ausweitung der grenzüberschreitenden Verbindung zwischen den Niederlanden und Deutschland – direkt und ohne Umsteigen mit dem RE 13 bis Eindhoven

Heute unterzeichneten Vertreter*innen von Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) in Mönchengladbach den Verkehrsvertrag für die Regionalexpress-Linie RE 13 mit dem künftigen Betreiber, der Regionalverkehre Start Deutschland GmbH (start). Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2026 übernimmt das Tochterunternehmen der DB Regio AG den Maas-Wupper-Express mit einer Verlängerung über das bisherige Linienende Venlo hinaus bis Eindhoven. Gemeinsam mit dem Ministerie van Infrastructuur en Waterstaat auf niederländischer Seite hatten die beiden NRW-Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) die Ausschreibung der neuen Zugverbindung auf den Weg gebracht.

„start“ frei Richtung Eindhoven!

Bislang müssen Reisende mit dem Ziel Eindhoven in Venlo umsteigen. Um den grenzüberschreitenden Verkehr für die Menschen einfacher und besser zu machen, wird der RE 13 verlängert und gemeinsam mit dem niederländischen Ministerie van Infrastructuur en Waterstaat schaffen die beiden NRW-Aufgabenträger VRR und NWL eine durchgehende, attraktive Direktverbindung von Hamm über Hagen, Wuppertal, Düsseldorf und Mönchengladbach nach Venlo und weiter nach Eindhoven. So entsteht eine tägliche, stündliche und umsteigefreie Verbindung, mit erhöhten Kapazitäten zu den Hauptverkehrszeiten und an den Wochenenden.
Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, erklärte in seinem Grußwort: „Wir wollen mehr Menschen dazu bewegen, mit Bus und Bahn zu fahren. Dafür brauchen wir ein verlässliches und flexibles Angebot auf der Schiene. Angesichts der Anzahl an Bürgerinnen und Bürger, die in der Grenzregion Nordrhein-Westfalen-Niederlande leben und arbeiten, können wir sicherstellen, dass die Verlängerung dieser Verkehrsverbindung eine große Bedeutung in unseren Verkehrssystemen einnimmt und die Mobilität der Menschen nachhaltig gestaltet.“

Die Verlängerung der grenzüberschreitenden Verbindung eröffnet den Bewohner*innen beider Regionen deutlich komfortablere Pendelmöglichkeiten und attraktive Reiseverbindungen. „Wir sind überzeugt, dass wir im Ergebnis eine verbesserte Betriebsqualität zu wirtschaftlichen Bedingungen auf die Schiene bringen.“, erläutert VRR-Vorstandssprecherin Gabriele Matz. „Das erweiterte Streckennetz fungiert als wichtiger Zubringer für die Linien des künftigen Rhein-Ruhr-Express. So gelangen alle Fahrgäste auf besonders schnellem Weg in die Städte an Rhein und Ruhr und in die Niederlande“, so Matz weiter.

Die Fahrzeuge: komfortable Elektrotriebzüge für den Betrieb in Deutschland und den Niederlanden

Zum Einsatz kommen 20 Neufahrzeuge der Stadler Deutschland GmbH. Die Fahrzeuge vom Typ Flirt3XL sind mehrsystemfähig und somit für die unterschiedlichen Strom- und Zugsicherungssysteme in Deutschland und den Niederlanden konzipiert.

„Mit den eingesetzten Fahrzeugen werden wir eine neue Qualitätsstufe für den RE 13 erreichen. Das Fahren auf dieser Linie wird komfortabler und angenehmer. Dies wird die Attraktivität des SPNV steigern und soll mehr Menschen zum Umstieg in die Bahn motivieren“, sagt Joachim Künzel Geschäftsführer des NWL.

Die Einstiegsbereiche der neuen Züge sind etwa 80 Zentimeter über Schienenoberkante. Das ermöglicht den Fahrgästen sowohl auf deutscher als auch niederländischer Seite einen niveaugleichen Einstieg in die Nahverkehrszüge an den Bahnsteigen mit der Standardbahnsteighöhe vom 76 Zentimeter. An jedem Einstieg befinden sich großzügige Mehrzweckbereiche, die mobilitätseingeschränkten Personen und Fahrgästen mit Fahrrädern, Kinderwagen oder Gepäck zugutekommen.

Ab dem Fahrplanwechsel 2026 wird die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH – kurz start - den Maas-Wupper-Express übernehmen und jährlich 2,6 Millionen Zugkilometer mit dem RE 13 unterwegs sein. „Bei start vereinen wir das Beste aus zwei Welten,“ erklärt Dirk Bartels, Vorsitzender der Geschäftsführung von start. „Mit unseren modernen Ansätzen entwickeln wir innovative und individuell auf die Aufgabenträger optimierte Geschäftsmodelle. Als 100-prozentieg Tochter der DB Regio AG können wir dabei jederzeit auf die Expertise und Ressourcen des DB Konzerns zurückgreifen. Beim Betrieb der RE 13 setzten wir bspw. auf Synergien mit unserer Mutter und der Arriva Nederland“, so Bartels weiter.

Kooperation für eine direkte Zugverbindung
Nahverkehrsakteure auf beiden Seiten der Grenze haben eng zusammengearbeitet, um die neue Direktverbindung nach Eindhoven erfolgreich zu realisieren. „Die Verlängerung des RE 13 ist ein wichtiger Meilenstein bei der Verbesserung des internationalen Zugverkehrs und ein gutes Beispiel für ein erfolgreiches, bilaterales Ausschreibeverfahren einer grenzüberschreitenden (internationalen) Zugverbindung”, so Staatssekretärin Vivianne Heijnen, Ministerie van Infrastructuur en Waterstaat.

Kooperation für eine direkte Zugverbindung

Bereits seit dem Jahr 2016 haben sich die Verkehrsministerien des Landes Nordrhein-Westfalen und der Niederlande, die Provinzen Limburg und Noord-Brabant sowie der VRR intensiv ausgetauscht, mit dem Ziel, den grenzüberschreitenden Verkehr im SPNV zwischen Düsseldorf und Eindhoven weiter zu verbessern.

Dafür hatten alle Beteiligten im Jahr 2019 eine Kooperationsvereinbarung zur Umsetzung und Finanzierung dieser grenzüberschreitenden Verbindung abgeschlossen.

Auf dem Bildschirm: Vivianne Heijnen, Staatssekretärin im Ministry of Infrastructure and Water Management, v l. n. r. Joachim Künzel, Geschäftsführer Nahverkehr Westfalen-Lippe, Gabriele Matz, VRR-Vorstandssprecherin, Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr NRW, Felix Heinrichs, Oberbürgermeister der Stadt Mönchengladbach, Dirk Bartels, Geschäftsführer Start, José Luis Castrillo, VRR-Vorstand.

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