01. Juli 2019

Zwei Hochbahnsteige der neuen Generation

Am Luegplatz sind zwei moderne, 60 Meter lange und 3,50 Meter breite Hochbahnsteige entstanden, mit Zugangsrampen an beiden Seiten. Für die Bahnsteige mussten rund 70 Fertigteile – 24 Bahnsteigplatten, 12 Rampenplatten und 34 Stützen – montiert und rundum 360 Meter neue Gleise verlegt werden. Die Besonderheit am Luegplatz: Der große Andrang von Fahrgästen bei Großveranstaltungen war mit zu berücksichtigen. An normalen Werktagen steigen hier rund 5.800 Fahrgäste ein und aus – zur Rheinkirmes oder zum Japan-Feuerwerk steigt diese Zahl um ein Vielfaches.

Der Umbau der Haltestelle „Luegplatz“ berücksichtigt die Kirmes

Für den barrierefreien Ausbau der Haltestelle „Luegplatz“ fallen rund 5,3 Millionen Euro Gesamtkosten an. Die Maßnahme wird durch den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) mit 3,9 Millionen Euro aus Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Die Landeshauptstadt Düsseldorf beteiligt sich mit 726.000 Euro an den Kosten für Straßenbau und Stadtgestaltung. Den restlichen Anteil trägt die Rheinbahn. Die Vorteile des Umbaus „Obwohl unsere Fahrgäste durch die Bauarbeiten Beeinträchtigungen in Kauf nehmen mussten, hat der Umbau langfristig enorme Vorteile. Einerseits gewährleisten die Hochbahnsteige einen barrierefreien Einstieg in die Fahrzeuge: Rampen zu beiden Seiten garantieren einen durchgängigen und schnelleren Zugang, erhöhte Bahnsteige ein niveaugleiches Ein- und Aussteigen“, so Dr. Andreas Ferlic, Abteilungsleiter Planung Verkehrsanlagen der Rheinbahn.
Somit können mobilitätseingeschränkte Fahrgäste, Reisende mit Gepäck oder Kunden mit Kinderwagen die Fahrzeuge stufenlos und unkompliziert erreichen. Sehbehinderte und blinde Menschen werden durch sogenannte Bodenindikatoren, also spezielles Leitpflaster, unterstützt. Dr. Ferlic: „Andererseits garantiert der Umbau ein direktes Überqueren von der Haltestelle zum gegenüberliegenden Bürgersteig, der hinunter zu den Rheinwiesen führt. Neue Signalanlagen sichern den Übergang zusätzlich ab. Das ist besonders wichtig bei Großveranstaltungen wie der Rheinkirmes.“ Noch mehr Hochbahnsteige „Mit diesen beiden Bahnsteigen sind die Landeshauptstadt Düsseldorf und die Rheinbahn ihrem Ziel einen Schritt näher gekommen, die Stadtbahnlinien nach und nach barrierefrei auszubauen“, betont Oberbürgermeister Thomas Geisel. „Inzwischen sind zwei Drittel aller Bahnsteige der Stadtbahn barrierefrei.“ Im Hochflurbereich sind das 52 von 79 Bahnsteigen; das umfasst alle Bahnsteige, inklusive U-Bahn, in Düsseldorf, Meerbusch, Krefeld und Neuss. Nächstes Jahr starten dann die Bauarbeiten an der Haltestelle „Aldekerkstraße“ in Heerdt.

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Rückblick auf die Bauarbeiten

Bereits im März 2018 starteten mit zwei Sperrwochenenden die vorbereitenden Arbeiten, unter anderem für die Fahrleitungen. Zeitgleich verlegte die Netzgesellschaft Düsseldorf eine große Trinkwasser-Transportleitung und schloss neu verlegte Leitungen an. Danach wurden zwei provisorische Haltestellen für die Bahnen der Linien U70, U74, U75, U76 und U77 errichtet. Um eine reibungslose An- und Abreise zur Rheinkirmes 2018 zu garantieren, ruhten die Bauarbeiten während der Kirmeswoche. Danach starteten umfangreiche Arbeiten an den Gleisen. Nach dem Abbruch und Rückbau der alten Bahnsteige begannen Entwässerungs- und Ablaufarbeiten, da die Haltestelle durch die Nähe zur Oberkassler Brücke an einem Gefälle liegt. Fünf Sperrwochenenden waren nötig, bis der komplette Gleisbau ausgeführt und die 70 Betonfertigteile für die beiden neuen Seitenbahnsteige mit einem Kran montiert waren. Im April 2019 ließ die Rheinbahn 23 Platanen entlang der Bahnsteige pflanzen, so ähnlich, wie sie im Jahr 1909 zur Einweihung der Luegallee ausgesehen haben – und jetzt den Alleecharakter betonen. Die Rheinbahn investierte allein dafür rund 100.000 Euro.

Der Kirmes-Fall

Pünktlich vor Beginn der Düsseldorfer Rheinkirmes ist die Montage der Hochbahnsteige jetzt abgeschlossen. Die Bahnsteige sind mit transparenten, einsehbaren Wartehallen und dynamischen Fahrgast-Informationsanlagen mit akustischen Informationen (sprechenden „DyFas“) ausgestattet. Damit die vielen Besucher der Kirmes an der Haltestelle „Luegplatz“ schneller und sicherer ein- und aussteigen können, werden 28 mobile Treppen von 1,25 Metern Breite eingesetzt. Durch die Treppen werden die Rampen der Hochbahnsteige entlastet; die Fahrgäste können sich ideal auf der gesamten Bahnsteigfläche verteilen und rasch in die Bahnen einsteigen. Sicherheitsposten an jeder Treppe regeln den Zugang zur Haltestelle und sperren diesen kurzzeitig, falls auf dem Bahnsteig zu viele Fahrgäste stehen. Zwei zusätzliche Mitarbeiter an jedem Bahnsteig informieren und lenken die Fahrgastströme über eine moderne Lautsprecheranlage, die sich dem Geräuschpegel umfeldabhängig anpassen lässt. Von dieser individuellen Regulierung der Informationsdurchsagen profitieren auch die Anwohner, Lärmstörungen werden gezielt vermieden. Für noch mehr Sicherheit sorgt zudem eine neue Videoanlage an den Hochbahnsteigen, die von einem Leitstand aus überwacht wird. Zum Feuerwerk oder bei großem Andrang wird zusätzlich eine Fahrspur der Luegallee gesperrt und als Aufstellfläche für die Fahrgäste genutzt.

Eröffnung des Hochbahnsteigs Luegplatz

  • Das ehemalige Baustellen-Schild am Luegplatz
  • Die neu umgebaute Haltestelle "Luegplatz"  mit der U-Bahn 77 im Vordergrund
  • Oberste Vertreter der Rheinbahn

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