05. Juni 2019

Auf der Linie RE 5 (RRX) gehen mit dem Betreiber National Express neue RRX-Fahrzeuge an den Start

Ab dem 9. Juni sind auf der Linie RE 5 (RRX) zwischen Wesel und Koblenz zwölf neue Fahrzeuge von Siemens Mobility unterwegs. Den Betrieb übernimmt National Express. Damit geht das bedeutendste Schienenprojekt in Nordrhein-Westfalen, der Rhein-Ruhr-Express, einen weiteren Schritt voran. Seit Dezember 2018 sind RRX-Fahrzeuge bereits auf der Linie RE 11 (RRX) zwischen Düsseldorf und Kassel mit dem Betreiber Abellio unterwegs.

Voraussetzungen für einen stabilen Betrieb auf der Linie RE 5 (RRX) geschaffen

Der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Hendrik Wüst sieht dem zweiten Betriebsstart positiv entgegen: „Es ist gut, dass die Fahrgäste auf einer weiteren Linie mehr Komfort und Zuverlässigkeit bekommen. Das bringt die Qualität im Schienenverkehr wieder ein gutes Stück voran. Bis die Infrastruktur für den 15- Minuten-Takt auf der Kernstrecke zwischen Köln und Dortmund ausgebaut ist, wird es aber noch Jahre dauern.“

Die Betriebsaufnahme ermöglicht nun auch Reisenden im Gebiet des Zweckverbands Nahverkehr Rheinland (NVR) erstmals die Nutzung der modernen RRX-Fahrzeuge. Für Heiko Sedlaczek, Geschäftsführer der NVR GmbH, ist das eine gute Nachricht: „Die Betriebsaufnahme ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Situation im stark ausgelasteten Rhein-Ruhr-Korridor. Der Einsatz der neuen Züge wird das Reisen auf der Linie zuverlässiger machen, auch wenn ein komplett störungsfreier Betrieb aufgrund der infrastrukturellen Engpässe im Schienennetz nicht gewährleistet werden kann.“

Die gute Zusammenarbeit der beteiligten Partner hat schon bei der Linie RE 11 (RRX) im Dezember 2018 einen reibungslosen Start ermöglicht und soll auch bei der Betriebsaufnahme der RE 5 (RRX) fortgeführt werden, wie Ronald R. F. Lünser, Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) erklärt: „Die Abläufe zwischen den Betreibern und Siemens als Fahrzeughersteller haben sich sehr gut eingespielt. Das schafft gute Voraussetzungen für einen stabilen Betrieb auf der Linie RE 5 (RRX).“

Neues Betriebskonzept sorgt für mehr Sitzplätze und größere Stabilität der Abläufe

Aktuell zählt der RE 5 zu den Linien in NRW mit dem höchsten Fahrgastaufkommen und ist gleichzeitig ein Sorgenkind in Sachen Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit. Um die Betriebsstabilität zu erhöhen, haben die SPNV-Aufgabenträger Nahverkehr Rheinland (NVR), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Zweckverband Schienenpersonen-Nahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV-Nord) gemeinsam mit dem neuen Betreiber National Express das Betriebskonzept angepasst. Ursprünglich wären die RRX-Fahrzeuge nur zwischen Wesel und Remagen in Doppeltraktion, also mit zwei Zugteilen und 800 Sitzplätzen, gefahren. In Remagen hätte immer ein Zugteil an- bzw. abkoppelt werden müssen. Aufgrund der bereits hohen Belastung der linken Rheinstrecke hätte dieses Verfahren die Abläufe noch verspätungsanfälliger gemacht. „Wir haben uns daher darauf verständigt, auf die Teilung in Remagen zu verzichten und die Fahrzeuge auf der gesamten Strecke zwischen Wesel und Koblenz in Doppeltraktion fahren zu lassen“, erklärt Thorsten Müller, Verbandsdirektor des SPNV-Nord. „So machen wir das Reisen planbarer und können den Fahrgästen in Rheinland-Pfalz deutlich mehr Sitzplätze anbieten.“

Bahnsteige werden für die RRX-Fahrzeuge angepasst

Zu Einschränkungen im Betrieb kommt es auf absehbare Zeit an einzelnen Bahnhöfen. Da die Bahnsteighöhen an die RRX-Fahrzeuge angepasst werden müssen, kann Oberhausen-Holten bis Mitte Juli nicht angefahren werden. Der Halt am Bahnhof in Voerde entfällt in Richtung Koblenz bis Ende September. Reisende können alternativ die RB 35 und den RE 19 nutzen. Die Baumaßnahmen an den Stationen in Voerde und Oberhausen-Holten konnten nicht rechtzeitig abgeschlossen werden. Ebenfalls aufgrund einer zu niedrigen Bahnsteighöhe entfällt vorerst der ursprünglich geplante Halt der zwei Fahrten pro Tag in Empel-Rees.

Der neue Betreiber National Express hat sich intensiv auf die Übernahme der Linie vorbereitet. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen hat seit Mitte März mehr als 53.000 Kilometer im Rahmen von Test- und Schulungsfahrten zurückgelegt und seit Mai 2019 von DB Regio NRW einzelne Fahrten auf der Linie übernommen. „Uns war es wichtig, schon vorab Erfahrungen im Regelbetrieb zu sammeln und dem Zugpersonal einen nahtlosen Betriebsübergang zu ermöglichen“, betont Marcel Winter, Geschäftsführer von National Express. „So können wir für reibungslose Abläufe zum Start sorgen.“

Auch Siemens Mobility hat mit der pünktlichen Lieferung der Züge die Voraussetzungen für einen gelungenen Start geschaffen. Der Hersteller sorgt mit der Wartung und Instandhaltung im Dortmunder Rail Service Center darüber hinaus dafür, dass die RRX-Fahrzeuge stets einsatzbereit sind: „Die modernen Diagnosesysteme in den Fahrzeugen und in unserem Depot sorgen dafür, dass wir eine technische Verfügbarkeit von fast 100 Prozent erreichen“, sagt Sabrina Soussan, CEO von Siemens Mobility.

Drei weitere Betriebsaufnahmen bis Ende 2020

Bis 2020 gehen die RRX-Fahrzeuge noch auf drei weiteren Linien in den Betrieb. Ab Dezember 2019 übernimmt ebenfalls National Express die Linie RE 6 (RRX) von Minden nach Köln. Im Juni 2020 startet Abellio mit dem RE 1 (RRX) von Aachen nach Hamm. Den Abschluss der Betriebsaufnahmen verantwortet wiederum National Express im Dezember 2020 auf der Linie RE 4 von Aachen nach Dortmund.

Voraussetzung für die vollständige Realisierung des RRX-Betriebskonzepts mit einem 15-Minuten-Takt auf der Hauptachse Westfalen-Ruhrgebiet-Rheinland ist der Aus- und Umbau der Gleisinfrastruktur. Die Durchführung der notwendigen Planfeststellungs­verfahren sowie der Baumaßnahmen „im laufenden Betrieb“ wird noch Jahre dauern.

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Weitere Informationen und Bildmaterial zum RRX-Projekt finden Sie unter: www.rrx.de

 

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