Tarifreform im VRR vereinfacht den Ticketkauf und erleichtert Zugang zu Bus und Bahn Neue Tarifstruktur im VRR – mit großer Bedeutung für die Verkehrswende
Mit der größten Tarifreform seit seinem Bestehen vereinfacht der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zum 1. März 2025 den Nahverkehrstarif im Verbundraum und stellt die Weichen für einen effizienteren und zukunftsgerichteten ÖPNV. Dafür liegt den Entscheidungsgremien des VRR aktuell ein Vorschlag zur Ausrichtung des Nahverkehrstarifs vor. Dieser sieht unter anderem vor, die Preisstufen im Verbundraum von derzeit sieben auf drei zu reduzieren, den „Tarifdschungel“ zu lichten und auf ein kundenfreundliches Basissortiment zu reduzieren: Ab dem kommenden Jahr entfallen 500 der aktuell 650 unterschiedlichen Tickettypen. Mit der Tarifreform einher geht ein klares Bekenntnis des Verbundes zum DeutschlandTicket und seinen verschiedenen Varianten für unterschiedliche Zielgruppen sowie zum beliebten elektronischen Tarif eezy mit seiner Preisberechnung nach Luftlinienkilometern.
Neue Tarifstruktur im VRR – mit großer Bedeutung für die Verkehrswende
„Als einer der größten Verkehrsverbünde Europas planen wir langfristig mit dem DeutschlandTicket und mit eezy. Die Tickets sind einfach, komfortabel, digital verfügbar und attraktiv im Preis – diese Vorteile möchten wir für unsere Kundinnen und Kunden dauerhaft sichern. Denn sie senken die Zugangshürden zum ÖPNV und erleichtern so die Nutzung von Bus und Bahn im VRR, in NRW und in Deutschland.
Damit engagieren wir uns für eine nachhaltige öffentliche Mobilität und leisten unseren Beitrag zur Verkehrswende“, sagt Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind, der auch Verbandsvorsteher des VRR ist.
„Getreu dem Motto‚ weniger ist mehr‘ gestalten wir einen Nahverkehrstarif, der in seiner Einfachheit wegweisend für NRW ist. Grundlage unserer Aktivitäten ist keine Entscheidung aus dem Bauch, sondern die Entwicklung, die die Kundinnen und Kunden in den letzten Jahren durch ihr Kauf- und Nutzungsverhalten vorgegeben haben“, sagt Oliver Wittke, Vorstandssprecher des VRR.
Seit Einführung des DeutschlandTickets und der zunehmenden Nutzung des elektronischen Tarifs eezy werden zahlreiche Tickets kaum noch oder gar nicht mehr nachgefragt – Umsatz und Absatz sind stark zurückgegangen. Über 95 Prozent der Stammfahrgäste sind aus bestehenden Abonnements zum DeutschlandTicket gewechselt. Auch der Verkauf der Tickets für gelegentlich fahrende Kundinnen und Kunden ist seitdem um circa 35 Prozent gesunken. Aktuell verteilen sich 90 Prozent des Ticketumsatzes bei den Verkehrsunternehmen auf nur fünf Tickets: das DeutschlandTicket, das EinzelTicket, das 4erTicket, das Semesterticket und das Ticket2000.
Abgesehen von Fahrten mit dem DeutschlandTicket, sind die Fahrgäste im Verbundraum hauptsächlich in den Preisstufen A (Fahrten in einer Stadt) und B (Fahrten bis in die Nachbarstadt oder das direkte Umland) unterwegs.
„Das DeutschlandTicket ist gekommen, um zu bleiben. Es ist die tariflich größte Errungenschaft im ÖPNV der letzten Jahrzehnte. Die bisherigen Preisstufen und Geltungsbereiche des VRR-Tarifs passen teilweise nicht mehr zur aktuellen Kundennachfrage und wurden mit dem neuen Ticketangebot zum Teil obsolet. Entsprechend passen wir das VRR-Tarifsortiment an die marktseitigen Veränderungen an“, sagt Oliver Wittke.
Ab dem kommenden Jahr reduzieren wir rund 75 Prozent der Ticketprodukte: 500 der aktuell 650 unterschiedlichen Tickettypen entfallen dann. Anstatt der heutigen sieben Preisstufen soll es zukünftig nur noch drei geben. „Mit der großen Tarifreform gehen wir neue Wege”, betont Oliver Wittke. „Für 90 % Kundinnen und Kunden wird die Fahrt mit Bus und Bahn günstiger als bisher. Manchmal wird es teurer, weil sich Strukturen verändern oder Produkte nicht mehr verfügbar sind. Fest steht aber, dass für alle Fahrtanlässe passende Tickets zur Verfügung stehen und die Tariflandschaft im VRR einfacher wird.“
Einfachheit gilt auch für den elektronischen Tarif eezy. Mit dem eTarif checken Fahrgäste bequem über eine App ein, beim Fahrtende checken sie aus. Der Fahrtpreis wird nach den auf der Strecke zurückgelegten Luftlinienkilometern zwischen Start und Ziel berechnet. Durch seine einfache und transparente Anwendung ist eezy der maßgebliche Zukunftstarif für alle Fahrgäste, die nur gelegentlich mit Bus und Bahn unterwegs sind und sich eine flexible Alternative zum ausschließlich als Abonnement erhältlichen DeutschlandTicket wünschen. Bereits heute ist eezy bei den Nahverkehrskundinnen und -kunden sehr beliebt: Rund zweieinhalb Jahre nach seinem Start hat der elektronische Tarif die Marke von über fünf Millionen Fahrten erreicht. Und das mit steigender Tendenz: Seit der Einführung wächst die Zahl der Fahrten durchschnittlich um bis zu zehn Prozent im Monat.
Durch das DeutschlandTicket und eezy haben sich auch die Vertriebskanäle bei den Verkehrsunternehmen hin zum digitalen Vertrieb von Nahverkehrstickets verlagert. Bis zu 60 Prozent der Fahrgäste, die sich neu für ein DeutschlandTicket-Abonnement entscheiden, wählen ein digitales Ticket via App. eezy ist als elektronischer Tarif über Smartphones nutzbar. Um diesem Trend zu folgen und Fahrgästen ein einfaches und komfortables Ticketing zu ermöglichen, richten die Verkehrsunternehmen ihren Fokus in den kommenden Jahren verstärkt auf digitale Vertriebskanäle. Mit der Reduzierung des Ticketsortiments in den Fahrzeugen seit dem 1. September 2024 gehen die Verkehrsunternehmen einen weiteren wichtigen Schritt hin zu der Digitalisierung des Ticketvertriebs. Zudem ermöglichen sie ihren Fahrgästen perspektivisch, ihre Tickets auch in Bus und Bahn bargeldlos zu bezahlen.
Detaillierte Informationen zur VRR-Tarifreform mit Antworten auf die wichtigsten Fragen finden Sie auf unserer Webseite. Die öffentliche Beschlussvorlage zum Thema finden Sie hier.
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